Nachruf:Gerd Haeffner ist tot

Der langjährige Professor und frühere Rektor der vom Jesuitenorden getragenen Münchner Hochschule für Philosophie, Gerd Haeffner, ist gestorben. Wie die Hochschule mitteilte, starb der gebürtige Nürnberger am Dienstag im Alter von 75 Jahren. An der Kaulbachstraße hatte er von 1974 bis 2014 Anthropologie, Geschichtsphilosophie sowie Philosophiegeschichte gelehrt. Er war Spezialist unter anderem für das Denken Martin Heideggers. Von 1982 bis 1988 war er Rektor der Hochschule.

Hochschulpräsident Johannes Wallacher würdigte Gerd Haeffner als "herausragenden Philosophen", der Generationen von Studenten geprägt habe. Als Gastprofessor dozierte er unter anderem in Paris, Québec und Tokio. In seinem letzten Werk, das er gemeinsam mit dem Jesuiten Godehard Brüntrup verfasste und das erst in diesem Jahr erschienen ist, beschäftigte er sich mit der Frage nach dem guten Tod. Haeffner habe sich darüber keine Illusionen gemacht, sagt Brüntrup. "Aber diese Nüchternheit fußte auf dem Fundament eines tiefen Gottvertrauens."

Gerd Haeffner gehörte 55 Jahre lang dem Jesuitenorden an. Am 18. Oktober wird er auf dem Ordensfriedhof in Pullach beigesetzt. Das Requiem folgt am selben Tag um 18 Uhr in der Münchner Jesuitenkirche St. Michael.

© SZ vom 14.10.2016 / wet - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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