Nachgefragt bei:Robert Salagean

Foto: Privat (Foto: N/A)

32-jähriger Musiker

Protokoll Von Michael Bremmer

Ich bin jetzt kein Verfechter der 68er, aber die Musik und das Lebensgefühl von damals haben mich schon stark geprägt. Ich denke, das hört und fühlt man auch bei meiner aktuellen Band Ni Sala. Handgemacht, ehrlich, authentisch - wenn ich mir den Sound von damals anhöre, spürt man die Freiheit: Rolling Stones, Beatles, Jimi Hendrix, Janis Joplin - es gab so krass viele gute Leute damals. Ich möchte jetzt nicht behaupten, dass aktuelle Musik schlechter ist, hier gibt es auch viele gute Leute, aber sie wirkt auf mich oft abgestumpfter.

Mit meiner früheren Band Famous Naked Gipsy Circus habe ich ein Jahr lang in einer Kommune gelebt - 13 Menschen auf 70 Quadratmetern, geschlafen haben wir in Stockbetten, wir hatten eine Toilette, und die war circa drei Quadratmeter groß. Wir haben versucht, diese Freiheit zu leben, aber ganz ohne Privatsphäre war das dann doch schwierig. Aber es war eine wichtige Erfahrung. Nachdem die Wohnung gekündigt wurde, hätte ich mir natürlich einen Job und eine Wohnung suchen können, aber ich wollte auf keinen Fall zurück ins Hamsterrad. Wenn ich nichts verändere, verändert sich auch nichts, heißt mein Leitspruch. München zu verlassen, war eine weitere wichtige Entscheidung. Unterwegs habe ich an meinen Songs und meiner Stimme gearbeitet, die Veränderung hat mir gut getan. Jetzt bin ich wieder da, habe meine eigene Familie, eine tolle Frau, eine Wahnsinnsband und freue mich auf alles, was kommt.

© SZ vom 17.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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