Nach Verhandlungen:Ausschreibung für Jugendamt

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Chefposten wird neu besetzt, da kranke Leiterin nicht zurückkehrt

Die Stadt will die Leitung des Jugendamts in Kürze neu ausschreiben. Es gehe noch um letzte Details, hieß es am Rande der Vollversammlung des Stadtrats von mehreren Beteiligten. Der Anwalt der bisherigen Chefin Maria Kurz-Adam, 55, soll demnach signalisiert haben, dass seine Mandantin nach einer langen Krankheit zur Stadt zurückkehren wolle, nicht aber mehr als Chefin des Jugendamts. Daraufhin habe der Ältestenrat in nichtöffentlicher Sitzung einer Ausschreibung bereits Ende vergangener Woche zugestimmt.

Offiziell will sich noch niemand zur Zukunft der Jugendamtschefin Kurz-Adam äußern, weil im Hintergrund schwierige rechtliche Verhandlungen laufen. Die vom Stadtrat gewählte Leiterin ist seit etwa zwei Jahren krankgeschrieben. Beamte beziehen auch bei langer Krankheit volles Gehalt. Sie müssen lediglich damit rechnen, vorzeitig in den Ruhestand verabschiedet zu werden. Das dauert in der Regel aber lange und ist gegen den Willen der Betroffenen schwierig. Eine neue Jugendamtsleitung kann aber nur gewählt werden, wenn die alte ihren Posten freimacht. Deshalb liegt der Stadt viel daran, zusammen mit Kurz-Adam einen Kompromiss zu finden.

Denn die Stelle muss dringend mit einer voll belastbaren Person besetzt werden, sagte nicht nur die verantwortliche Sozialreferentin Dorothee Schiwy kürzlich. "Wir müssen zügig eine Lösung finden, um eine Jugendamtsleitung zu etablieren, die den Titel auch offiziell trägt." Schiwy muss nun einen andere Stelle für ihre Mitarbeiterin finden, die vom Gehalt Ansprüche einer Stadtdirektorin hat. Als wahrscheinlich gilt, dass im Bildungsreferat eine adäquate Position geschaffen werden kann. Auch das Referat für Umwelt und Gesundheit soll als Option erwogen, letztlich aber verworfen worden sein. Gibt es einen neuen Posten für Kurz-Adam, muss mit ihrem Anwalt wieder verhandelt werden. Für Irritationen sorgte zuletzt, dass Kurz-Adam während ihrer Krankheit ein Buch schreiben und offenbar Vorträge halten konnte. Das mit 1200 Mitarbeitern größte Amt des Sozialreferats wird seit zwei Jahren kommissarisch von Stellvertretern geleitet. Pannen bei der Abrechnung von Flüchtlingskosten führten sogar dazu, dass die frühere Sozialreferentin Brigitte Meier ihr Amt zur Verfügung stellte.

© SZ vom 16.11.2016 / heff - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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