Münchner Stadtteile: Perlach:Geschichte, Daten, Fakten

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Perlach kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Die Ortsteile Alt- und Waldperlach sind historisch gewachsen. Neuperlach kam Ende der sechziger Jahre dazu. Heute hat Perlach viele Seiten, das dörflich geprägte Altperlach, das grüne Waldperlach und das urbane Neuperlach.

Christian Jocher-Wiltschka

Das erste Mal urkundlich erwähnt wurde das Dorf Perlach um das Jahr 790. Damals war noch von Peralohc die Rede. Besiedelt war die Perlacher Flur aber schon lange vorher. Ausgrabungsfunde belegen, dass es schon seit der Jungsteinzeit in der Perlacher Gegend Menschen gegeben hatte. Als ehemaliges Bauerndorf entwickelte sich Perlach ähnlich wie die anderen kleinen Dörfer in der Gegend.

Große, alte Bauernhäuser: Altperlach ist bis heute noch sehr dörflich geprägt. (Foto: Christian Jocher-Wiltschka)

Mit Beginn des 18. Jahrhunderts änderte sich die Dorfstruktur merklich. In Perlach entstanden sogenannte Edelsitze für privilegierte Personen aus dem Umkreis des Kurfürsten. Der Landadel hatte in dieser Zeit das Sagen. Die nächste große Entwicklung kam im 19. Jahrhundert mit der Bauernbefreiung, von diesem Zeitpunkt an wuchs das vom Adel geprägte Dorf rasch an.

1840 hatte Perlach 644 Einwohner, 50 Jahre später waren es bereits doppelt so viele. Im Verlauf von 70 Jahren war die Bewohnerzahl auf das Vierfache gewachsen. 1911 wurde mit dem Bau eines Waldheims im Südosten Perlachs der Grundstein für den Stadtteil Waldperlach gelegt.

1930 wurde Perlach schließlich nach München eingemeindet. Auf dem Perlacher Flur war damals noch viel Platz, den die Städteplaner in den sechziger Jahren zu nutzen begannen. Neuperlach entstand mit großen Wohnsiedlungen für etwa 55.000 Menschen. Auch Großbetriebe siedelten sich hier an, bis heute konzentriert sich das Gewerbe in Perlach auf den Ortsteil Neuperlach.

Heute bekommt man bei einem Besuch in Perlach viele Seiten des Stadtteils zu sehen. Altperlach ist noch immer sehr dörflich geprägt, in Waldperlach gibt es viele schöne Einfamilienhäuser mit großzügigen Gärten. Neuperlach dagegen ist städtisch geprägt mit Hochhäusern, einem großen Einkaufszentrum und vielen Bürokomplexen.

Daten und Fakten:

(Folgende Daten beziehen sich auf den 16. Stadtbezirk, zu dem neben Ramersdorf auch Perlach gehört)

Fläche: 1989,50 Hektar hat Ramersdorf-Perlach und gehört damit zu den größeren Stadtvierteln. Nur 262,92 Hektar davon, also 13 Prozent, sind Erholungsfläche.

Bevölkerung: 104.737 Menschen leben in Ramersdorf-Perlach, das entspricht immerhin acht Prozent der gesamten Stadtbevölkerung. Ramersdorf-Perlach ist damit der Bezirk mit den meisten Einwohnern in München. Auch der Ausländeranteil ist mit 28 Prozent der höchste der Stadt.

Verkehrsanbindung: Öffentlich ist das Viertel mit der S7 und der U5 gut zu erreichen.

Kultur und Bildung: In dem Stadtbezirk gibt es nur ein Museum, zwei Theater und kein Kino, dafür aber zehn Bibliotheken.

Kinderbetreuung: In 88 Einrichtungen, kein anderer Bezirk hat mehr, werden mehr als 5000 Kinder betreut.

(Stand: 31.12.2009, mit freundlicher Unterstützung des Statistischen Amtes der Landeshauptstadt)

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Münchner Stadtteile: Perlach
:Ein Viertel - viele Seiten

Perlach ist Dorf, Gartensiedlung und Wohnghetto. Das Viertel könnte nicht unterschiedlicher sein. Zwischen den historischen Stadtteilen Alt- und Waldperlach liegt das in den 60er Jahren entstandene Neuperlach. Ein Rundgang in Bildern.

Christian Jocher-Wiltschka

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