Was muss man alles gemacht haben, um als echter Münchner, als echte Münchnerin zu gelten? Am Chinesischen Turm gesessen haben, im Hofbräuhaus? Muss man zur Röth-Lindegewandert sein? Mag alles sein. Aber in der Aufzählung wird immer etwas Elementares vergessen: Man muss offenbar in einem der 700 Münchner Brunnen nackt gebadet haben.
Weil die Brunnen jetzt im Frühjahr wieder aus ihren Holzverschalungen befreit werden, hat mein Kollege Thomas Anlauf zum Thema recherchiert. Er stieß auf zahlreiche Anekdoten und Merkwürdigkeiten. Aber die kulturelle Konstante, die sich durch die jahrhundertelange Geschichte der Münchner Brunnen zog, scheint eine andere: das Bedürfnis der Bewohner, sich angesichts sommerlicher Temperaturen und fließenden Wassers sofort aller Kleider zu entledigen. Da kann man als zugewanderter Münchner im 21. Jahrhundert eigentlich nur noch laut "Öha!" rufen.
München ist halt nicht Rom, wo gefühlt heute noch häufig Filmdiven in antiken Brunnen planschen. Aber es wäre auch ein Fehler, die Münchner Zustände als Defizit aufzufassen. Sie sind ein ganz eigener Ton im Konzert der städtischen Identitäten.
Das Wetter: stark bewölkt, vereinzelt Sonne und Regen. Temperaturen bis neun Grad.
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