Mordermittlung in Kleinhadern:Gewaltsamer Tod einer Frau

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Am Morgen holt der Notarzt die tote Frau aus der Wohnung, am Abend nimmt die Polizei den Lebensgefährten fest: Der Obduktionsbericht enthält offenbar Hinweise auf einen gewaltsamen Tod. Nun ermittelt die Mordkommission.

Von Susi Wimmer, München

Die Anwohner einer kleinen Seitenstraße in Kleinhadern waren perplex: Am Mittwochvormittag stand ein Notarztwagen in ihrer Straße, am Abend kam die Polizei und nahm einen Nachbarn mit. Der 43-Jährige steht im Verdacht, für den Tod seiner 52-jährigen Lebensgefährtin verantwortlich zu sein. Er hatte nach einer durchzechten Nacht am Morgen seine Frau leblos im Bett vorgefunden und den Rettungsdienst verständigt. Der Notarzt stellte nur noch den Tod der Frau fest. Der Obduktionsbericht soll Anhaltspunkte für einen gewaltsamen Tod enthalten.

War es Mord? Körperverletzung mit Todesfolge? Oder stammen die Verletzungen der Frau doch nicht von ihrem Lebensgefährten? Die Mordkommission steht noch am Anfang ihrer Ermittlungen. Sicher ist bislang, dass es nicht das erste Mal war, dass die Polizei zu dem Haus in der ruhigen Wohngegend gerufen wurde. Nachbarn berichten von lauten Streitereien, viel Alkohol und auch davon, dass sie die Frau in der Vergangenheit mit blauen Flecken im Gesicht gesehen hätten.

Der Notarzt konnte nicht mehr helfen

Am Mittwoch meldete sich der Mann beim Rettungsdienst: Seine Lebensgefährtin liege im Bett und atme nicht mehr. Der Notarzt konnte der Frau nicht mehr helfen. Bei der anschließenden Leichenschau konnte keine eindeutige Todesursache festgestellt werden, schließlich ordnete die Staatsanwaltschaft eine Obduktion der Leiche an.

Noch am Nachmittag desselben Tages fanden Rechtsmediziner Hinweise auf einen gewaltsamen Tod. Am Abend dann fuhr die Polizei zu dem Haus in Kleinhadern und nahm den 43-Jährigen fest. Er wurde am Donnerstagabend einem Haftrichter vorgeführt. An diesem Freitag will die Polizei nähere Einzelheiten zu dem Fall bekanntgeben. Nach Informationen der SZ soll der Mann auch schon seine frühere Lebensgefährtin misshandelt haben.

Erst Anfang September wurde in der Messestadt Riem eine 47-jährige Frau tot in ihrer Wohnung gefunden. Sie war jahrelang von ihrem Ehemann geschlagen und bedroht worden. Er ist seitdem mit den beiden Kinder verschwunden.

© SZ vom 10.10.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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