Modellprojekt:Kleine Firmen können Werkswohnungen bauen

Auch kleine und mittlere Firmen können bei einem städtischen Modellprojekt Werkswohnungen bauen. Das erklärt Stadtbaurätin Elisabeth Merk und reagiert damit auf einen Antrag der CSU-Fraktion, die gefordert hatte, dass auch kleine und mittlere Unternehmen von dem Pilotprojekt profitieren sollten. Merk verweist auf den Domagkpark, wo auf einem Grundstück etwa 25 unternehmenseigene Wohneinheiten entstehen sollen. Derzeit läuft die Ausschreibung dafür. Denkbar seien verschiedene Modelle, auch dass die Firmen mit Interessenten kooperieren, um die Wohnungen zu bauen, bei denen sie dann beispielsweise die Belegrechte erwerben. Das ermögliche gerade kleinen und mittleren Unternehmen, sich an dem Projekt zu beteiligen, sagt Merk. Die Vergabe erfolge nach festgelegten Auswahlkriterien. Dazu zählen energetische und ökologische Aspekte, ein sparsamer Wohnflächenverbrauch, aber auch Kriterien wie die Zahl der Ausbildungsplätze und die Einkommensstruktur der Beschäftigten.

Im Mai hatte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) angekündigt, dass er eine Quote für Werkswohnungen erwäge, um die Unternehmen beim Wohnungsbau stärker in die Pflicht zu nehmen. Dafür sollten entsprechende Kontingente in den Bebauungsplänen festgeschrieben werden. Allerdings zeigte sich selbst das städtische Planungsreferat damals skeptisch, ob sich überhaupt ausreichend Firmen finden würden, die Interesse haben, sich am Wohnungsbau zu beteiligen. Viele große Münchner Unternehmen, die einst Wohnungen besaßen, haben sie in den vergangenen Jahrzehnten verkauft.

© SZ vom 11.08.2015 / inra - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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