Mittwoch und Donnerstag:Mindestens eine S-Bahn pro Stunde

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Trotz Lokführerstreiks will die Bahn einen Notfahrplan einhalten

Den Münchner S-Bahn-Kunden steht am Mittwoch und Donnerstag eine weitere Geduldsprobe bevor. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bestreikt erneut die Deutsche Bahn, und das hat auch Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr in München. Von Mittwoch, 2 Uhr, bis Donnerstag, 21 Uhr, soll der Ausstand im Personenverkehr dauern. Für diese Zeit kündigt die S-Bahn München Beeinträchtigungen auf allen Linien an. Pendler müssten mit "größeren Beeinträchtigungen mit Zugausfällen und Verspätungen" rechnen. Mit Lautsprecheransagen in Zügen und auf Bahnhöfen werden die Fahrgäste darauf seit Dienstagfrüh vorbereitet.

Der Notfahrplan steht, und nach den Erfahrungen der zurückliegenden Streiks ist sich die Bahn sicher, dass auf fast allen Linien mindestens ein Zug pro Stunde fahren wird. "Das haben wir sichergestellt", sagte eine Bahnsprecherin am Dienstagnachmittag. Nur die S 20 zwischen Höllriegelskreuth und Pasing entfällt komplett. Dafür ist für die S 8 zwischen Herrsching und dem Münchner Flughafen ein 20-Minuten-Takt vorgesehen. Doch wer zum Airport will, muss aufpassen: Die Linie S 1, die sonst ebenfalls den Flughafen ansteuert, fährt am Mittwoch und Donnerstag nur bis Freising. Wer von dort aus einen Flieger erreichen will, muss auf den Linienbus 635 umsteigen. Zwischen Dachau und Altomünster fährt statt der S 2 ein Schienenersatzverkehr, Pendler müssen auf den Bus umsteigen.

Die Bahn spricht von einem "Ersatzkonzept" und rät Fahrgästen, sich im Internet über aktuelle Verspätungen und Zugausfälle zu informieren. Unter www.bahn.de/aktuell oder www.s-bahn-muenchen.de erfahren Pendler auch, ob womöglich sogar doch mehr S-Bahnen unterwegs sind als angekündigt. Das hängt davon ab, wie viele Lokführer sich trotz des Streikaufrufs zum Dienst melden. Mit einem normalen Betrieb ist allerdings erst von Freitag an zu rechnen.

Zu dem Lokführerstreik kommt es, weil Ende vergangener Woche die Verhandlungen zwischen GDL und Bahn in der mittlerweile 16. Runde gescheitert sind. Die Gewerkschaft will fünf Prozent mehr Geld und eine Stunde weniger Arbeitszeit pro Woche. Bislang kam es zu keiner Einigung, weil die Lokrangierführer von der Bahn niedriger eingestuft werden sollten als ihre Kollegen auf der Strecke.

© SZ vom 22.04.2015 / ebri, sim - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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