Mitten in Riva:Höhepunkt des Sommers

Auf dem Uferweg herrscht ein Betrieb wie in der Kaufingerstraße. Nur dass man in Riva deutlich netter baden kann als im Stachus-Brunnen

Von Dominik Hutter

Einsamkeit ist eher ein Fremdwort am Lago-Strand. Erwartungsgemäß. Noch diese Woche ist Ferragosto, quasi der Höhepunkt des Hochsommers. Der Platz pro Fußgänger auf dem Uferweg orientiert sich daher an den Werten aus der Kaufinger- und Neuhauser Straße. Nur dass man in Riva deutlich netter baden kann als im Stachus-Brunnen. Und auch segeln, Stand-up-Paddeln, surfen und schwimmen - was im Schatten des Karlstors eher etwas für diejenigen wäre, denen nicht einmal das Scheitern mit Ansage peinlich ist. Neben Wasser- gibt es aber auch Landfahrzeuge am Lido di Riva. Fahrräder, oder vielmehr: Stadträder, Rennräder, Pedelecs, Trekking-Räder, Mountain-Bikes, Elektro-Mountain-Bikes, das ganze Sortiment eben. Höhepunkt für Einsteiger: die Ponalestraße, ein Panorama-Radweg, der von Riva hinauf ins Ledrotal führt. Manchem Hartgesottenen aber ist das nicht genug, und so quälen sich, zum Erstaunen auch der Einheimischen, zahlreiche Radler auf der normalen Autostraße, der Gardesana Occidentale, südwärts gen Limone und Gargnano. Man muss dazusagen: Diese Trasse ist etwas für U-Bahn-Fans. Sie führt durch zahlreiche kilometerlange Tunnel, die teilweise sehr schmal sind. Schon so mancher Autofahrer wirkt überfordert beim bedrohlichen Anblick der nahen Tunnelwand. Ein echter Seeufer-Radweg ist geplant, seit Jahren schon. Aber das ist in München ein zweiter S-Bahn-Tunnel auch.

© SZ vom 12.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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