Mitgliederversammlung:Aids-Experten wollen Zwangstests stoppen

Die Abschaffung der HIV-Zwangstests für Flüchtlinge hat Sylvia Urban, Vorstandsmitglied der Deutschen Aids-Hilfe (DAH), gefordert. Vor dem Hintergrund der Mitgliederversammlung der Deutschen Aids-Hilfe (DAH), die an diesem Wochenende in München stattfindet, sagte sie: "Bayern ist das letzte Bundesland, das Flüchtlinge zwangsweise auf HIV testet." Die Betroffenen befänden sich in einer Notlage und hätten keine Wahl. "Die Zwangstests verletzen ihr Recht auf körperliche Unversehrtheit", kritisierte Sylvia Urban. "Wirklich hilfreich wäre, dies teure und aufwendige Maßnahme durch freiwillige Test- und Beratungsangebote zu ersetzen - anonym und in der jeweiligen Sprache." Schwerpunktthema der Mitgliederversammlung im Tagungszentrum der Münchner Aids-Hilfe wird sein, wie sich die HIV-Prävention und -Beratung für Flüchtlinge verbessern und sich eine angemessene Behandlung sicherstellen lässt. Die bayerische Politik schade der HIV- und Hepatitis-Prävention, erklärte Sylvia Urban. Der Freistaat habe die höchste Zahl von Drogentoten bundesweit. Drogenkonsumräume, die nachweislich Leben retten könnten, gebe es aber immer noch nicht.

© SZ vom 24.10.2015 / loe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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