Missionarin in Afrika:Die Lehrerin

Missionarin Schwester Epiphany (Foto: Archiv des Erzbistums München und Freising)

Schwester Epiphany Schneider wurde von Guerillas erschossen

Viel ist nicht bekannt über die Missionsdominikanerin Schwester Epiphany. "Sie war eine Frau, die wenig sprach, aber viel betete", heißt es im "Deutschen Martyrologium des 20. Jahrhunderts" über sie. Geboren am 2. April 1903 als Berta Schneider in München, verbrachte sie den Großteil ihres Lebens als Lehrerin in Südrhodesien, dem heutigen Simbabwe. Dort wurde sie am 6. Februar 1977 bei einem Überfall auf die Missionsschule St. Paul's in Musami erschossen.

Schwester Epiphany stammte aus der Brauerfamilie Schneider und arbeitete anfangs auch im elterlichen Betrieb mit. 1929 ging sie nach Strahlfeld in der Oberpfalz zu den Missionsdominikanerinnen vom Heiligsten Herzen Jesu; zwei Jahre später legte sie ihre ersten Gelübde ab und reiste wenig später nach Afrika. Dort unterrichtete sie zunächst an einer Schule im heutigen Harare. Nach mehreren Etappen kam sie 1959 nach Musami, wenige Kilometer östlich von Harare, wo sie Lehrer ausbildete. Gemeinsam mit den anderen Missionaren blieb die Münchnerin auch dann vor Ort, als afrikanische Rebellen in den Siebzigerjahren in einen Guerillakrieg gegen die rassistische Siedlerregierung zogen und die Lage immer gefährlicher wurde. Die Missionare wollten bei ihren Schülern bleiben.

Am Abend des 6. Februar 1977 griffen Bewaffnete die Missionsstation an, zerrten das hellhäutige Personal, vier Jesuiten und vier Missionsdominikanerinnen ins Freie und eröffneten das Feuer. Ein Ordensbruder überlebte durch Glück, die anderen starben, darunter Epiphany, damals 73 Jahre alt. Die Verantwortung für den Überfall wiesen beide Kriegsparteien von sich.

© SZ vom 06.02.2018 / wet - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: