Meine Münchnerin:Angelika Lex

Rechtsanwältin Angelika Lex war fünf Jahre lang für die Grünen im Stadtrat. "Stärke fällt mir als erstes ein, wenn ich an Angelika Lex denke", sagt Dieter Reiter über sie. (Foto: Florian Peljak)

Dieter Reiter, Oberbürgermeister: "Stärke fällt mir als erstes ein, wenn ich an Angelika Lex denke. Sie ist eine unglaublich starke Frau. Zwischen 1990 und 1995 war sie für die Grünen im Stadtrat. Dabei hat sie die Geschicke der Stadt mitgeprägt. Ich erinnere mich daran, wie sie sich zusammen mit Schorsch Kronawitter vehement dafür eingesetzt hat, die Zuständigkeit für Flüchtlinge vom Kreisverwaltungsreferat in das damals neu gegründete Flüchtlingsamt zu verlagern. Sie lebt für ihre Überzeugung, zeigt konsequent Haltung und lässt sich durch nichts und niemanden einschüchtern - und Einschüchterungsversuche gab es tatsächlich nicht wenige. Sie ist eine Juristin mit ausgezeichnetem Ruf, den sie sich selbst hart erstritten hat, gehört dem Bayerischen Verfassungsgerichtshof an und vertritt im NSU-Prozess die Ehefrau des ermordeten Theodorus Boulgarides. Einer ihrer größten Erfolge ist sicherlich, dass das antifaschistische Aida-Archiv schließlich aus dem Verfassungsschutzbericht gestrichen werden musste. Als Rechtsanwältin ist für sie nie von Bedeutung, was ein Mandant bezahlen kann, solange seine Sache gerecht ist. Angelika Lex hat oft denen eine Stimme gegeben, die in unserem Land sonst kein Gehör finden. Es war mir eine Ehre, sie Anfang November mit dem Georg-Elser-Preis der Stadt auszuzeichnen."

© SZ vom 25.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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