Luftbelastung:Ignoranz vom Amt

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Erschütternd unbedarfte Behördenauskunft

"Harsche Worte, milde Strafe" vom 30. Januar und Leserbriefe "Autokonzerne lachen - und der Bürger schnappt nach Luft" vom 1. Februar:

Im Frühjahr 2017 habe ich bei der Stadt Hersbruck, in der wir wohnen, und dann auch noch im Landratsamt Nürnberger Land angerufen, um Auskunft über die Schadstoffbelastung (Feinstaub, Stickstoffdioxid) zu erhalten. Dabei erfuhr ich, dass Hersbruck keine Messwerte erstellt, ich solle mich doch an die Städte Nürnberg und Amberg wenden. Diese Gemeinden hätten Messstationen, die Zahlen solle ich zusammenrechnen, dann durch zwei teilen, somit hätte ich den ungefähren Wert. Meinen Einwand, dass es Bundesländer gäbe, wo man die Werte für seinen Wohnort im Internet erfahren könnte, fand mein Telefonpartner nicht lustig.

Ich wurde gefragt, wo in Hersbruck wir denn wohnten. Ich nannte meine Adresse in der Nürnberger Straße. Sein Kommentar dazu war für mich nicht lustig: "Tja, da muss man ja auch nicht wohnen." Wir wohnen in einem denkmalgeschützten Biedermeierhaus, dessen Sandsteinfassade wir erst mit großen finanziellen Mitteln haben reinigen lassen. Früher war die Nürnberger Straße Durchgangsstraße, heute gibt es längst eine Umgehungsstraße. Trotzdem blieb diese Straße ein Brennpunkt des innerstädtischen Verkehrs. Sind wir denn Bürger zweiter Klasse, weil wir nicht in Nobelvierteln wohnen? Haben wir kein Recht auf Auskunft? Dürfen wir nicht erfahren, wie hoch die gesundheitliche Belastung für uns und unsere Nachbarn ist?

Wenn wir uns erinnern, dass wir Politiker wählen, die uns immer versprechen, Schäden von uns abzuwenden, dann müssen wir das Verhalten der Politiker, wie es in den SZ-Beiträgen erkennbar ist, als bürgerverachtend einstufen. Sollen wir denn noch immer nach Gutsherrenart regiert werden? Margot Wechsung, Hersbruck

Schaumschläger

"Rechtsmittel gegen Zwangsgeld", 31. Januar:

Oh mei, jetzt sind sie auch noch beleidigt, die Schaumschläger von der Staatsregierung. Als verlängerter Arm der Autolobby ist doch von denen nichts anderes zu erwarten als das, was die Richterin trefflich formuliert hatte. Wirtschaftliches Wohlergehen über die Gesundheit von Menschen zu stellen, ist nicht nur unmenschlich, sondern auch verlogen gegenüber dem Eid, der vor Regierungsantritt geschworen wird - also meineidig. Johann Wendelin Heiß, Taufkirchen

© SZ vom 05.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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