Literaturprojekt:Hören und sehen

An 25 verschiedenen Orten lesen Autoren ihre Texte vor

Mumtas Tutakhiel kauft Busse, repariert sie und verkauft sie wieder. Der Münchner hat das Unternehmen von seinem Vater übernommen, der einst aus Afghanistan nach Deutschland kam und das "Bus Center" vor mehr als 25 Jahren im Hasenbergl gründete. Am kommenden Samstagabend empfängt Mumtas Tutakhiel gemeinsam mit seiner Schwester Lida Tutakhiel ungewöhnliche Besucher auf dem Firmengelände zwischen den Bussen. Von 20 Uhr an halten Autoren dort Lesungen, 15 Minuten lang, dann ziehen sie und ihre Zuhörer weiter. Alle sind in Bewegung. Der Busunternehmer Tutakhiel ist einer der Gastgeber bei dem Literaturprojekt Hörgang, das bereits zum sechsten Mal in München stattfindet. Zu jeder vollen Stunde wird eine Viertelstunde gelesen, insgesamt 100 Lesungen an etwa 25 Orten, bis 23 Uhr. Anschließend steigt in einem alten Hangar auf dem Flugplatz Schleißheim noch eine Party. Wer das Hasenbergl kennen lernen möchte, dem bietet der Hörgang eine gute Gelegenheit dafür.

Es sind wieder ungewöhnliche Orte, an denen die Autoren beim Hörgang ihre Textpassagen vorlesen: auf einem Glockenturm der Sankt-Nikolaus-Kirche, auf der Skaterrampe des Goldschmiedplatzes, im Kulturzentrum 2411, auf dem Abenteuerspielplatz Abix, im Balkangrill, in einer Kleingartenparzelle, in einer Privatwohnung oder auf dem Parkdeck eines Einkaufszentrums. Und man wird wohl nicht nur Orte im Hasenbergl entdecken, sondern auch Bewohner treffen können wie die Tutakhiels. "Wir freuen uns darauf", sagt Lida Tutakhiel, "es ist eine schöne Idee." Mehr Informationen zum Literaturprojekt im Internet unter www.hoergang.com.

© SZ vom 11.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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