Wolf-Ferrari-Haus Ottobrunn:Unausweichliche Sinnfrage

Foto: privat (Foto: N/A)

Eine menschliche Tragödie im Jahrtausende alten Spannungsfeld zwischen Reichtum und Moral ist das auf das 16. Jahrhundert zurückgehende Schauspiel "Jedermann" von Hugo von Hofmannsthal. Im Jahr 1911 wurde das Stück uraufgeführt und nun von der Regisseurin Anna Funk in die Jetzt-Zeit verlegt. Der Jedermann ist hier eine Frau in der Midlife-Crisis, die sich angesichts eines Lebens zwischen It-Girls und Prostituierten aus Osteuropa, zwischen dem Hang zur Kunst und dem Bau eines Swimmingpools die unausweichliche Sinnfrage stellt. Diese Frage, die auch immer eine Frage nach der Existenz Gottes ist, treibt die bislang unbekümmerte Lebefrau in Todesängste und unerträgliche Wahnvorstellungen, in denen auch Gestalten aus der eigenen Vergangenheit wie Mutter, Vater und Verwandte auftauchen. Einen Weg vom Himmel durch die Hölle und zurück beschreitet Anna Funk hier mit ihrem aus Kollegen verschiedener Produktionen zusammengestellten Ensemble. Am kommenden Freitag um 20 Uhr wird der "Jedermann" im Wolf-Ferrari-Haus, Rathausplatz 2, in Ottobrunn gespielt. Karten gibt es im Wolf-Ferrari-Haus, ☎ 089/608 08-302 oder unter jedermann2015@gmx.de.

© SZ vom 09.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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