Wiederentdeckter Friedhof:Gebrauchte Grabkreuze

Foto: Claus Schunk (Foto: N/A)

Das Kirchlein steht schon seit vielen Jahrhunderten dort, genaugenommen seit 1173. Es muss mal sehr wichtig gewesen sein, an einer bedeutenden Weggabelung gelegen auf dem Weg zwischen Wasserburg und München. Dann verschwand es für lange Zeit im Nebel der Geschichte. Und jetzt hat es wieder Menschen gefunden, die es zurückholen wollen ins Bewusstsein der Bevölkerung. Roswitha Riess, Vorsitzende des Fördervereins von St. Aegidius in Keferloh, wähnt sich auf einem guten Weg. Erst jüngst stellte der Verein gemeinsam mit dem Ordinariat den Kirchenschatz von St. Aegidius vor, ein echter Coup, der den Beteiligten gelungen war. In einer Versteigerung hatten sie Figuren und Monstranzen, deren Aufenthaltsort lange Zeit unbekannt war, zurückkaufen können, auch dank der großzügigen Spende eines Sponsors. Wo die Figuren aufgestellt werden, ist noch unklar, möglicherweise wird wenigstens der heilige Aegidius einen Platz in einer ehemaligen Fensternischen in der Kirche bekommen. Doch nicht nur das. Riess kündigte auch an, dass es wieder möglich sei, sich am Kircherl beerdigen zu lassen. Der Verein hat zu diesem Zweck etwa 50 alte Metallkreuze in Innsbruck erstanden. Sie wurden liebevoll restauriert und sind bereits neben der Kirche aufgestellt. Wer sich eine Grabstelle mietet, bekommt somit auch gleich das Kreuz dazu. Aber er kann wählen. Beispielsweise zwischen solchen Sprüchen wie:"Die Seele ist nicht dort, wo sie lebt, sondern wo sie liebt" oder "Wie oft sind es die Ruinen, die den Blick freigeben auf den Himmel". Jetzt ist die Auswahl noch groß. Foto: Claus Schunk

© SZ vom 18.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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