Unterschleißheim:Unterführung fällt weg

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Die Stadt plant Zufahrten zum Business Campus

Der neue Unterschleißheimer "Business Campus" wird komplett über die Landshuter Straße erschlossen und dort fast ausschließlich an der Einmündung des Münchner Rings. Entgegen erster Planansätze müssen nun alle Auto-, Fuß- und Radwegeverbindungen oberirdisch abgewickelt werden, die geplante Fuß- und Radwegunterführung ist passé. An der Kreuzung wird nun eine fünfspurige Landshuter Straße auf den vierspurig ausgebauten Münchner Ring treffen und über Ampelschaltungen der Fußweg von der S-Bahn in den Business Campus geführt. Im Stadtrat gab es massive Bedenken gegen diese Bündelung.

Martin Reichart (Freie Bürgerschaft/FB) prophezeite "die gefährlichste Kreuzung in Unterschleißheim". Es sei "denkbar unglücklich", den Campus in unmittelbarer Verlängerung des Münchner Rings anzuschließen. Allein die Planskizze mache "überdeutlich, wie gefährlich und undurchschaubar das wird". Jürgen Radtke (Grüne) sah ohne die zunächst geplante Unterführung vor allem die Radfahrer an der Kreuzung völlig im Stich gelassen. "Das Thema wurde jetzt fast völlig ausgeklinkt", sagte er. Erst habe der Stadtrat in intensiver Detailarbeit eine Lösung abgenickt und jetzt entfalle mit der Unterführung ein wesentlicher Baustein; das Rathaus präsentiere aber nur "einen völlig unausgegorenen Vorschlag", der keinerlei Ersatzlösungen anbiete.

Bürgermeister Christoph Böck (SPD) verteidigte "eine gute Lösung". Angesichts der aktuellen Szenerie an der Einmündung des Münchner Rings in die Landshuter Straße treffe man für Fußgänger und Radfahrer "im Gegenteil Maßnahmen zur Verbesserung der Situation". Den Wegfall der Unterführung könne man so lapidar abhandeln, weil sie "nur eine zusätzliche Verbesserung" gebildet hätte. Die Planung sei stets so ausgelegt gewesen, dass sie ohne Unterführung "optimal" funktioniere.

Gegen die Unterführung waren die Anlieger an der Keltenschanze Sturm gelaufen, da ihre Zufahrt den Lärmschutzwall in der Ecke Landshuter Straße/Münchner Ring massiv nach Südosten verschoben hätte. So wäre er näher an die abgeschirmten Wohnhäuser gerückt und der Spielplatz hätte beschnitten werden müssen. Gegen fünf Stimmen von Grünen und FB hat der Stadtrat das Verkehrskonzept im Grundsatz gebilligt. Die Details sollen aber noch im Verkehrsausschuss besprochen werden.

© SZ vom 12.04.2017 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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