Unterschleißheim:"Die Strecke ist für eine schnelle Zeit ideal"

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Petra Otto reist aus Großbritannien zum Lohhofer Osterlauf an. Sie entdeckte das Ereignis vor einem Jahr durch Zufall

interview Von Laura Borchardt, Unterschleißheim

In Unterschleißheim werden an diesem Samstag, 28. März, wieder die Laufschuhe geschnürt. Bereits zum 21. Mal findet der Lohhofer Osterlauf statt. Bei gutem Wetter erwarten die Veranstalter rund 700 Teilnehmer. Der Hauptlauf (Start: 15 Uhr) erstreckt sich über zehn, der Schülerlauf (Start: 16.15 Uhr) über 2,2 Kilometer. Für die Erst- bis Drittplatzierten der verschiedenen Wertungsklassen gibt es 96 Pokale und Geldpreise von bis zu 200 Euro. Nach einem zweiten Platz im vorigen Jahr möchte Petra Otto auch heuer wieder aufs Treppchen. Dafür reist die 62-Jährige, die 1982 nach Großbritannien ausgewandert ist, extra an. Von Whittlesey in Cambridgeshire geht es über London Stansted nach München und dann vom Flughafen direkt weiter auf die Laufstrecke in Unterschleißheim.

SZ: Wann waren Sie zum ersten Mal beim Lohhofer Osterlauf dabei?

Petra Otto: Erst vor einem Jahr. Durch Zufall habe ich in einer deutschen Laufzeitschrift den Osterlauf entdeckt. Weil ich den Lauf gut mit einem Besuch meiner Mutter in Germering verbinden konnte, habe ich mich gleich angemeldet. Auch die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln war mir wichtig, weil ich kein Auto habe.

Und warum starten Sie heuer wieder?

Der Osterlauf hat mir sehr viel Spaß gemacht. Die ganze Veranstaltung war toll organisiert, die Leute waren freundlich und die Atmosphäre war unheimlich schön. Die Zuschauer haben die Läufer kräftig angespornt. Außerdem ist die sehr flache Strecke für eine schnelle Zeit ideal. Das Highlight zum Schluss war die Siegerehrung im Rathaus mit den vielen Pokalen. Es war ein einfach ein ganz tolles Erlebnis, das man nicht so schnell vergisst. Da wollte ich einfach gerne wieder dabei sein.

Seit wann laufen Sie?

Bis vor 26 Jahren habe ich es nicht einmal zum Briefkasten um die Ecke geschafft, ohne außer Atem zu kommen. Erst durch eine Wette mit meinem ehemaligen Lebenspartner bin ich zum Laufen gekommen. Gemeinsam haben wir 1989 den London-Marathon im Fernsehen angeschaut. Die Atmosphäre hat mich so beeindruckt, dass ich selbst dort starten wollte. Mein Partner wettete, dass ich das nie schaffen würde. Ich habe mich dann einem Laufklub angeschlossen und hart trainiert. Nach einem halben Jahr lief ich meinen ersten Marathon mit und war im April 1990 zum ersten Mal in London dabei. Seitdem habe ich an 22 Marathonläufen teilgenommen. In Lohhof werde ich meinen 438. Lauf machen. Ohne diese Wette hätte ich wohl bis heute meinen Hintern nicht hoch bekommen - dafür bin ich immer noch dankbar.

Knapp 58 Minuten haben Sie 2014 gebraucht. Was ist Ihr Ziel für dieses Jahr?

Gerne würde ich wieder unter einer Stunde bleiben und eine gute Platzierung holen. Mit zunehmendem Alter ist das aber gar nicht mehr so leicht. Da kommt es dann immer auf die Konkurrenz an, die an dem Tag noch mitläuft.

Wie haben Sie sich fit gemacht?

Dieses Jahr war es in England ein eher milder Winter. Das war gut fürs Training. Ich bin jede Woche fünf Mal eine Strecke von fünf bis zehn Kilometern gelaufen, meistens querfeldein. Bei Temperaturen unter zehn Grad laufe ich nicht so gerne und freue mich schon auf die wärmeren Tage.

Was bedeutet das Laufen für Sie?

Laufen ist für mich ein wichtiger Teil meines Lebens geworden - eine schöne Gewohnheit. Man kann einfach überall und jederzeit laufen. Meine Laufschuhe nehme ich immer mit. Durch die Bewegung bleibt man fit, versteift nicht so und lebt auch gesünder. Beim Laufen genieße ich die frische Luft und die Natur.

© SZ vom 28.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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