Unterschleißheim:Die kehren gut

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Sehbehindertenzentrum vertreibt Besen

Von Alexandra Vettori, Unterschleißheim

Die Verbindungen des Unterschleißheimer Sehbehinderten- und Blindenzentrums (SBZ) mit Augsburg gibt es schon immer. Schließlich stammte der langjährige Direktor der Schule, Pater Friedrich Setzer, aus der Fuggerstadt. Seit einem Jahr ist die Verbindung noch enger geworden, seitdem wird die Augsburger Blindenwerkstatt von Unterschleißheim aus verwaltet. Die Produkte der Werkstatt, hochwertige Körbe, Bürsten und Besen, kann man deshalb jetzt auch in Unterschleißheim kaufen.

"Blindusa ist eine eigenständige Werkstatt mit zwölf Arbeitsplätzen für blinde Menschen", erklärt Hildegard Mayer, die seit acht Jahren Direktorin im SBZ in Unterschleißheim ist. Die Mitarbeiter von Blindusa sind teils Pendler, einige fahren sogar täglich mit dem Zug von München nach Augsburg. Denn Arbeitsplätze, wie Blindusa sie bietet, sind rar. Dort wird der Mindestlohn bezahlt und die Werkstatt gilt als eine Einrichtung des ersten Arbeitsmarkts, weshalb auch eine entsprechende Entlohnung vorgeschrieben ist. "Klassische Blindenprodukte" würden dort hergestellt, sagt Mayer, und das bedeutet: allerbeste Qualität; im Gegensatz zu gängiger industriell gefertigter Ware wird bei Blindusa jeder Besen und jede Bürste individuell per Hand fabriziert.

Bei der jüngsten Gewerbeschau in Unterschleißheim ebenso wie beim Sozialen Weihnachtsmarkt hat das SBZ einen Stand betrieben, die Blindusa-Ware fand reißenden Absatz. Das nächste Mal gibt es die Super-Besen am Sonntag, 17. Juli, beim Sommerfest im Blumehof Frey in Riedmoos. Auch unter dem Jahr sind die Produkte leicht zu bestellen - per Mausklick über das Internet unter www.blindusa.de.

Einer, der ebenfalls die Werbetrommel für Blindusa rührt ist Guido Balfanz, ehemaliger Manager des Unterschleißheimer Isar-Amper-Einkaufszentrums und Mitglied im örtlichen Gewerbeverein. Balfanz ist überzeugt von der Arbeit der Werkstatt, und zwar in zweifacher Hinsicht: "Die Produkte sind zwar etwas teurer, aber langlebig, und man unterstützt mit dem Kauf die Menschen, die dort arbeiten, sie bekommen eine finanzielle und eine gesellschaftliche Anerkennung für ihre Arbeit."

Blindusa hat sich auch bei einer Ausschreibung der Landeshauptstadt München für neue Besen für die Stadtreinigung beworben und rechnet sich durchaus auch Chancen aus, schließlich ist die Qualität der Besen aus der Augsburger Werkstatt unbestritten. "Mein Wunsch wäre", sagt Balfanz, "dass auch die Kommunen in unserem Landkreis mit unseren Besen reinigen würden."

© SZ vom 11.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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