Unterschleißheim:Die dritte Gasse

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Christoph Böck zapft an. (Foto: Robert Haas)

Das Lohofer Volksfest bietet mehr denn je - Fahrgeschäfte und viel Platz im Bierzelt. Doch die Massen bleiben noch aus

Von Alexandra Vettori, Unterschleißheim

Bis jetzt ist es nur das Wetter, das die Anfangs-Bilanz des Lohhofer Volksfestes trübt. Am neuen Konzept liegt es nicht: Zwei Kinderkarusselle, fünf rasante Fahrgeschäfte, darunter Techno Power, das, so die Betreiber, schnellste Karussell Europas, neue Essstände, ein Weißbierzelt und das große Festzelt, in dem fast 3000 Menschen Platz finden. Wohin man hört, gibt es denn auch nur Lob für die neue Anordnung der Buden und Fahrgeschäfte, großzügiger und abwechslungsreicher sei es durch die dritte Gasse.

Das neue Konzept der Stadt kommt gut an, in den 63 Jahren seines Bestehens hat es noch nie so viele Fahrgeschäften gegeben. Nur mit den Besucherzahlen schaut es noch ein wenig mau aus, voll war es nur am Samstagnachmittag, als sich der große Zug der Vereine mit 1200 Teilnehmern in die Volksfest-Gassen ergoss.

Mit dem neuen Festwirt Burkhard Greiner aus Aindling kam auch das neue Festzelt, das mit seiner schieren Größe beeindruckt: 2960 Personen finden darin Platz, Biergarten unter dem Vorzelt eingerechnet. Am ersten Sonntagnachmittag sind noch viele Plätze frei. "Gestern war mehr los", bestätigt eine männliche Bedienung. Der Festwirt selbst nennt die Lage zufriedenstellend" und sagt: "Abends war das Zelt bis jetzt immer recht gut besucht."

Ein Stück weiter ist die Mandelverkäuferin nicht so glücklich: "Das Wetter müsste halt besser sein, aber das wird schon noch im Laufe der Woche." Manuela Hinterberger aus Haimhausen dagegen findet es angenehm, dass noch so wenig los sei. Sie komme seit Jahren mit ihrer Tochter zum Volksfest, "mir gefällt es heuer sehr gut". Es gebe mehr Essensstände als sonst und sogar ein Spiegelkabinett.

Die Bilanz der Polizei sieht drei Tage nach dem Start gut aus, eine einzige Anzeige wegen einfacher Körperverletzung, hat die Pressestelle der Münchner Polizei, zu deren auch die Dienststelle in Oberschleißheim gehört, bis Pfingstmontag gezählt. Das war nicht immer so. In den Vorjahren hat es immer wieder Probleme mit Schlägereien gegeben. Bis jetzt aber sind nur zwei Männer aktenkundig geworden, die in der Nacht zum Samstag, kurz nach 24 Uhr, an der nahen Bushaltestelle in Streit geraten sind. Eine Rangelei vor dem Festzelt soll es Samstagabend gegeben haben, erzählt ein Mitarbeiter der Security. Bei der Sanitätsstation des Roten Kreuzes weiß man am Sonntag darauf nichts von einer Schlägerei zu berichten. Die zwei Sanitäter haben erst am Sonntagvormittag den Dienst angetreten, betonen sie und nennen ihre bisherige Tagesbilanz: "Ein Blasenpflaster."

Der Blick auf die Wetterkarte verspricht für die kommenden Tage mehr Leben auf dem Volksfest, außerdem stehen die Publikumsmagneten aus: Am Mittwoch verspricht die Unterschleißheimer Band "Ruhestö(h)rung" ein volles Haus, und am Donnerstag, dürften die Band Tropical Rain und das Feuerwerk Publikum anlocken.

© SZ vom 26.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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