Unterschleißheim:Das Wohnzimmer der Stadt

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Am Samstag wird Unterschleißheims umgestalteter Rathausplatz eröffnet

Von Alexandra Vettori, Unterschleißheim

Wenn das Markttreiben am heutigen Samstagvormittag seinen Höhepunkt erreicht, dann wird auf dem Rathausplatz gefeiert: Nach mehr als einem Jahr Baustelle auf dem zentralen Platz zwischen Bahnhof, Post, Rat-, Ärztehaus und Einkaufszentrum ziehen nicht nur wieder die Marktstände ein, sondern auch Ordnung und Harmonie. Denn nach seiner drei Millionen Euro teuren Umgestaltung ist das Volk jetzt wieder eingeladen, zum Kaufen, Schauen, Flanieren und Faulenzen. Um 11 Uhr übergibt Bürgermeister Christoph Böck den Rathausplatz offiziell wieder seiner Bestimmung, und am neuen Brunnen wird zum ersten Mal das Wasser angestellt.

Die neuen Holzbänke, die sich rund um die Pflanzentröge zu lockeren Sitzinseln entlang des Platzrandes gruppieren, haben die Unterschleißheimer schon in Besitz genommen, seit sie vor ein paar Wochen aufgestellt wurden. Die Blätter der neuen Bäume und Büsche treiben gerade erst aus. Mit der Bepflanzung haben sich die Grünplaner von Top Green aus Dachau viel Mühe gegeben: In Holztrögen wachsen jetzt Dreidornige Lederhülsenbäume, auch Falscher Christusdorn genannt, ein Baum, der aus Nordamerika stammt, 15 Meter hoch wird und als sehr anspruchslos gilt. Er trägt gefiederte Blätter, die im Herbst goldgelb werden, und bis zu 40 Zentimeter lange Fruchthülsen. Ebenso gibt es Kupfer-Felsenbirne, mit leuchtender Herbstfärbung, Buchsbaum, Zierapfel, Winter-Duftschneeball und Liguster.

Neu gestaltet ist auch der Brunnen, den vor allem die Kinder sehnlichst vermisst haben, ist er doch das meistfrequentierte Planschbecken der Stadt gewesen. Planschen kann man immer noch. Auch wenn der Wasserlauf verkleinert wurde, stellt er als Fließbrunnen noch den Lauf der Moosach nach, die im Norden der Stadt fließt und die Entwicklung des Ortes von seiner Gründung bis zur Jetztzeit begleitet hat. Allerdings verrutschten die Planer den Brunnen jetzt in die nordwestliche Ecke des Platzes. So entwickelt er eine geringere Trennwirkung zur Terrasse des Rathausrestaurants hin, die Gäste dort sitzen jetzt direkt am Platz. Ebenfalls geblieben sind die Kalendersteine, auf denen besonders erwähnenswerte Ereignisse der Siedlungsgeschichte festgehalten sind.

Völlig neu ist dagegen der Belag des Rathausplatzes. Statt des oft beklagten Stolperpflasters sind jetzt Natursteinplatten mit glatter Oberfläche verlegt. Als gestalterisches Element weisen weiße Pflastersteine strahlenförmig auf den Rathauseingang hin, nachts sogar beleuchtet.

Einen neuen Belag hätte der Platz ohnehin gebraucht. Der Stadtrat entschied dann gleich für eine oberirdische Schönheitskur. Fertig ist man noch nicht. Anfang Mai bis voraussichtlich Anfang Juli folgen die letzten Bauabschnitte, am Durchgang zwischen Altbau des Rathauses und Sparkasse sowie im Zugangsbereich Raiffeisenstraße. Auch hier werden die Natursteinplatten verlegt, im Sommer folgen außerdem sechs Ladestationen für Elektrofahrräder. Nicht nur elektrifizierte Radler können sich freuen: Künftig gibt es 90 Radlständer rund um den Platz, 30 mehr als früher.

© SZ vom 11.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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