Schulbau:Der Markt diktiert den Preis

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Die Umgestaltung der Rupert-Egenberger-Schule in Unterschleißheim wird den Landkreis fast 18 Millionen Euro kosten

Von Martin Mühlfenzl, Unterschleißheim

Die Hausmeisterwerkstatt steht schon nicht mehr. An der Rupert-Egenberger-Schule in Unterschleißheim wird derzeit aber nicht nur abgerissen, sondern vor allem aufgebaut. Bis Mitte 2019 wird das Sonderpädagogische Förderzentrum in eine komplett neue, moderne und zukunftsweisende Schule umgewandelt - und diese Arbeiten kosten viel Geld. Mehr als bisher angenommen.

Denn die Mitglieder des Ausschusses für Bauen und Schulen werden sich am Dienstag, 20. Juni, in ihrer ersten Sitzung nach den Ferien mit einer Kostensteigerung von etwa zehn Prozent befassen müssen. Der Neubau in Passivbauweise sowie die Sanierung des Altbaus waren zunächst mit 14,7 Millionen Euro angesetzt worden, wurden schließlich auf nahezu 16,3 Millionen Euro nach oben korrigiert - und werden nun noch einmal eine Steigerung auf bis zu 17,7 Millionen Euro erfahren. Samt Puffer für mögliche Kostenrisiken.

Die aktuelle, überarbeitete Hochrechnung der Planer beläuft sich ohne Puffer auf 17,3 Millionen Euro. Vor allem die deutlich gestiegenen Preise auf dem Markt machen die Planer für diese Sprung nach oben verantwortlich und verweisen auf den sogenannten Baukostenindex des statistischen Bundesamtes, der diese Entwicklung widerspiegelt. Zudem könnten noch weitere Kosten bei der Sanierung des Altbaus entstehen, die noch nicht abzusehen sind: etwa bei Heiz- oder Trinkwasserleitungen. Dieses Risiko mache einen Puffer unumgänglich, lassen die Planer wissen.

Die Sanierung und Umgestaltung der Rupert-Egenberger-Schule gehört zu den großen Projekten des Landkreises - und sie ist dringend notwendig, da auf dem Schulgelände etwa keine durchgängige Barrierefreiheit gegeben ist. Daher werden im zweiten Bauabschnitt auch Aufzüge im Altbau installiert. Zunächst aber steht die Fertigstellung des Neubaus bevor, der Ende dieses Jahres abgeschlossen sein soll. Der Schulbetrieb läuft wie bisher reibungslos im bestehenden Gebäude, das anschließend in zwei Abschnitten saniert wird. Dann wird auch das Glasdach über dem Innenhof entfernt - eine Maßnahme, die innerhalb des Ausschusses lange umstritten war. Das Schulleben in den Pausen aber wird sich in Zukunft auf den neu gestalteten Raum zwischen den beiden Gebäuden verlagern, an den auch die neue Mensa und die Aula angrenzen werden.

Die Rupert-Egenberger-Schule in Unterschleißheim wurde 1958 mit einer Sonderschulklasse gegründet und hat sich seitdem immer weiter entwickelt. Heute besuchen mehr als 160 Schüler die Einrichtung, die seit Mitte der Neunzigerjahre Sprachförderklassen im Programm hat. Sie wird mit ihrer Umgestaltung Mittelpunkt eines regelrechten Bildungscampus, schließlich grenzen an das Förderzentrum eine Grundschule sowie drei Kindertageseinrichtungen an. Neu geregelt wird der Zugang zur Rupert-Egenberger-Schule, der künftig über die Birkenstraße statt über den Kastanienweg erfolgt. In diesem Punkt hatte sich Unterschleißheims Bürgermeister Christoph Böck (SPD) durchgesetzt, der dies in einem Brief an den Ausschuss gefordert hatte.

© SZ vom 13.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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