Mobilität:Hybrid statt Elektro

Landkreis rüstet seine Flotte nur schrittweise auf neue Technik um

Politiker haben ja bei jeder Entscheidung im Hinterkopf, welches Signal sie aussenden. Das war so, als der Kreistag im Dezember 2016 beschloss, den Fuhrpark des Landratsamtes künftig vor allem mit Elektrofahrzeugen zu bestücken. "Der Landkreis hat eine Vorbildfunktion", wiederholte Christoph Nadler, Fraktionschef der Grünen, am Mittwoch im Ausschuss für Bauen und Schulen die Intention dieses Antrags. Auch deswegen merkte Landrat Christoph Göbel (CSU) scherzhaft an, es wäre nicht von Vorteil, würde er sich als Dienstwagen einen Tesla anschaffen - aus Gründen des Verbrauchs vielleicht schon, aber nicht wegen der Vorbildfunktion. Das Ding ist einfach zu teuer.

Den vollständigen Umstieg auf rein elektrisch betriebene Fahrzeuge für die Mitarbeiter im Landratsamt wird der Landkreis noch nicht vollziehen. Die Flotte der Behörde wird zunächst mit 20 Hybridmodellen des Herstellers BMW bestückt. Zudem wird die Ladeinfrastruktur im Landratsamt am Mariahilfplatz derart umgestaltet, dass sie künftig mit einem rein elektrisch betriebenen Fuhrpark kompatibel ist, der das Ziel bleibt.

Die Entscheidung der Behörde rief in der Ausschusssitzung allerdings Irritationen hervor. Grünen-Kreisrat Nadler warf Landrat Göbel und dessen Administration vor, den Kreistagsbeschluss vom Dezember 2016 nicht umzusetzen, und kritisierte die Begründung von Kämmerer Markus Kasper, der vor allem finanzielle Aspekte sowie die langen Lieferzeiten der Elektroautos ins Spiel gebracht hatte. Dass die Umstellung auf E-Fahrzeuge teurer sei als bei Hybridmodellen, sei jedem klar gewesen, sagte Nadler. Göbel indes sagte, es gebe "keinen Dissens". Hybrid-Fahrzeuge seien derzeit am besten geeignet für die Bedürfnisse der Mitarbeiter, die teils sehr lange Strecken zurücklegen müssten.

© SZ vom 02.03.2018 / müh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: