Meine Woche:Alles im Blick

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Edmund Radlinger, Festwirt auf dem Unterhachinger Bürgerfest, strahlt bayerische Bierruhe aus, selbst wenn diese Woche einiges abverlangt von ihm. (Foto: Catherina Hess)

Ist alles geordert, Haxn, Rollbraten, Brezn, Getränke? Edmund Radlinger ist wieder Festwirt beim Unterhachinger Bürgerfest

Wer in seinem Leben schon tausendmal "Ein Prosit der Gemütlichkeit" gehört hat, der ist wohl zwangsläufig ein wenig entspannter als zum Beispiel die Besucher einer Geisterbahn. Edmund Radlinger () strahlt denn auch bayerische Bierruhe aus, selbst wenn diese Woche einiges abverlangt von ihm. Der bald 63-Jährige ist heuer zum fünften Mal Festwirt auf dem Unterhachinger Bürgerfest, das am Freitag, 3. Juli, beginnt. Für ihn hat es schon begonnen. Es gibt viel zu erledigen, bevor Bürgermeister Wolfgang Panzer die Eröffnung verkündet und die ersten Mass an die Tische gebracht werden. In diesem Jahr übrigens nach 42 Jahren zum ersten Mal Augustiner-Bier.

Am heutigen Montag wird er allerdings im Frankfurter Raum bei einem Treffen des Deutschen Schaustellerbundes zugegen sein. Radlinger ist nicht nur Wirt, sondern auch Vorsitzender des Münchner Schaustellervereins, Vizepräsident für Finanzen im Deutschen Schaustellerbund, Vizepräsident im Festring München und Vorsitzender der Veranstaltungsgesellschaft Münchner Schausteller. "Dabei sind wir in Unterhaching mitten beim Zeltaufbauen", sagte er am Freitag. Am Dienstag kann er den Fortschritt wieder an Ort und Stelle verfolgen. Außerdem steht dann der Küchencheck an. "Ist alles geordert, Haxn, Rollbraten, Brezn, Getränke? - Wir haben ja mehr als 20 Getränke auf der Karte stehen." Am Mittwoch empfängt Radlinger den Kreisbrandmeister zur Sicherheitskontrolle, tags darauf wird er sich mit den Bedienungen zu einer Besprechung zusammensetzen, Tische und Stühle werden herbei geschafft und der Bestuhlungsplan wird verteilt.

Am Freitag, dem Eröffnungstag, endet der Vorbereitungsmarathon mit einer sogenannten Beschicker-Versammlung, zu der auch alle Schausteller eingeladen sind. Aber auch Bürgermeister Wolfgang Panzer und andere "Festverantwortliche" im Unterhachinger Rathaus werden mit am Tisch sitzen. Um 18 Uhr kann sich der Wirt dann endlich zurücklehnen und anderen bei der Arbeit zuschauen. Zum Beispiel dem Bürgermeister, der sich zum siebten Mal beim Anzapfen versucht. "Er hat's schon gelernt, seit seiner Wiederwahl kann er es", frotzelt Radlinger. Eigentlich, so der erfahrene Wirt, könnte man den Wechsel mit einem Schlag ins Fass treiben, aber sicherheitshalber schlage man halt noch einmal kurz nach. "Ein Schlag wäre auch provokant", sagt er, und provoziert hat Panzer bislang nicht, zumindest nicht beim Anzapfen. Von Volksfesten wird Radlinger wahrscheinlich nie die Nase voll bekommen. "Sie faszinieren mich nach wie vor." Darauf ein Prosit der Gemütlichkeit.

© SZ vom 29.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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