Luitpoldstraße:Unüberbrückbare Gegensätze

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Hohenbrunner und Höhenkirchner streiten über neue Unterführung

Von Christina Hertel, Hohenbrunn

Die einen wollen sie, die anderen sind strikt dagegen: eine Erneuerung der Bahnunterführung an der Luitpoldstraße. Sie liegt direkt an der zur Gemeinde Hohenbrunn gehörenden Luitpoldsiedlung, aber auf dem Gebiet der Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn. Deren Bauausschuss hatte im März beschlossen, eine vorzeitige Sanierung und einen Ausbau der Unterführung zu beantragen. Der CSU-Ortsverband Hohenbrunn-Riemerling aber ist gegen dieses Vorhaben und hat bei seiner Jahreshauptversammlung beschlossen, dass ein Neubau abgelehnt werden soll.

Bis jetzt ist die Unterführung schmal und niedrig. Lastwagen passen nicht durch. Für die Bewohner der Hohenbrunner Luitpoldsiedlung ist das gut - kein Lärm, keine Abgase. In Höhenkirchen-Siegertsbrunn wird das anders gesehen. In dem Bauantrag heißt es, die Straße sei ein "Nadelöhr" im regionalen Verkehr. Autos können nur in eine Richtung durch die Brücke fahren, Lastwagen kommen nicht zu den Gewerbegebieten, die in der Nähe liegen.

Diese Situation würde die Hohenbrunner CSU gerne so beibehalten. "Für die Bürger wäre ein Ausbau der Brücke eine erhebliche Belastung", sagt Helmut Keber, der stellvertretende Ortsvorsitzende. Eigentlich ist die Brücke intakt, zehn Jahre würde sie mindestens noch halten. Deshalb hat die Bahn eine Renovierung vor 2026 ausgeschlossen. Über eine vorzeitige Sanierung zu entscheiden, ist Sache des Kreistags. Denn die Luitpoldstraße ist eine Kreisstraße. Hier sehen die Hohenbrunner Christsozialen einen Ansatzpunkt, das Vorhaben doch noch zu verhindern. Bürgermeister Stefan Straßmair (CSU) hat bereits angekündigt, als Mitglied des Kreistages in den zuständigen Gremien gegen einen Ausbau zu stimmen.

"Wir glauben, dass sich das Thema sowieso erledigen könnte, wenn wir eine Umgehungsstraße bauen", sagt der stellvertretende Hohenbrunner CSU-Chef Keber. Wo aber diese Umgehungsstraße genau liegen soll, steht noch nicht fest. Im Herbst hatte der Gemeinderat sich auf drei mögliche Varianten einer Umgehungsstraße geeinigt. Eine, die südlich des Autobahnrings A 99 verläuft sowie zwei, die westlich von Hohenbrunn liegen würden. Im Juni bei einer Klausurtagung des Gemeinderats soll noch einmal über diese Varianten diskutiert werden.

© SZ vom 09.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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