Landtagskandidaten:Linke setzen auf Umwelt und Bildung

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Die Direktkandidaten der Linken für die Landtags- und Bezirkstagswahl (von links): Florian Seifert, Robert Hamm, Karim El Nour und Bernhard Baudler. (Foto: oh)

Naturschützer Robert Hamm aus Garching und Gewerkschafter Bernhard Baudler aus Schäftlarn wollen in den Landtag

Von Sabine Wejsada, Landkreis

Der Umweltaktivist Robert Hamm aus Garching und der Gewerkschaftssekretär Bernhard Baudler aus Schäftlarn kandidieren für die Linke bei der Landtagswahl als Direktkandidaten. Bei der Nominierung im Kreisbüro der Partei waren nach Angaben der Linken viermal so viele Mitglieder stimmberechtigt wie vor einem Jahr bei der Aufstellung der Bundestagskandidatin. "Es freut mich sehr zu sehen, dass die Linke auch im Landkreis München stärker wird", sagte Landessprecher Ates Gürpinar sichtlich erfreut über die Mitgliederentwicklung.

"Bayern muss seinen Beitrag zur Einhaltung der Klimaziele erfüllen. Dazu gehören der Ausbau des ÖPNV, die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien und weniger Flächenversiegelung". Das sind die Forderungen von Robert Hamm aus Garching, der als Direktkandidat für den Stimmkreis München-Land-Nord antritt. Der 28-Jährige gehört dem Landesvorstand der Jugendorganisation im Bund Naturschutz an, hat eine abgeschlossene Ausbildung als Fachinformatiker und studiert aktuell an der TU München Informatik. Als IT-Experte will er sich im Landtag für die richtige Gestaltung der Digitalisierung einsetzen.

Im Stimmkreis München-Land-Süd wurde als Direktkandidat für den Landtag der in der Schul- und Bildungspolitik erfahrene 57-jährige Bernhard Baudler von den anwesenden Mitgliedern einstimmig nominiert. Der Schäftlarner ist Sekretär der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und seit mehr als 35 Jahren außerparlamentarisch in der Ökologie- und Friedensbewegung sowie bei Attac politisch engagiert. Nun will er für die Linke in den Landtag einziehen und sich dort für Bildungsgerechtigkeit einsetzen.

Zur Bezirkstagswahl tritt im nördlichen Stimmkreis der ebenfalls aus Garching stammende Florian Seifert, 36, an. Der kaufmännische Angestellte will sich im Bezirkstag für eine Stärkung der öffentlichen Daseinsversorgung außerhalb der Ballungszentren einsetzen. In seiner Vorstellung prangerte Seifert das Stadt-Land-Gefälle an: "Gerade im ländlichen Raum müssen wir die Gesundheitsversorgung verbessern. Noch immer gibt es zu große weiße Flecken auf der Karte der Einrichtungen in Oberbayern."

Im südlichen Stimmkreis kandidiert der Unterhachinger Fotograf Karim El Nour. Er war früher Vorstandsmitglied der Stadtschülervertretung München und arbeitet heute im Vorstand der Linken im Ortsverband München-Süd mit. Im Bezirkstag möchte sich El Nour vor allem im Bereich Kultur- und Bildungspolitik engagieren, wie er in seiner Vorstellung deutlich machte.

Die Linke erhofft sich nach dem Erfolg bei der Bundestagswahl und dem Einzug von Eva Schreiber als Vertreterin des Landkreises München gute Chancen bei der Landtagswahl im Oktober. 2013 lief es für die Partei nicht gerade gut: Reinhard Peters, der im südlichen Stimmkreis angetreten war, holte nur 1,43 Prozent der Stimmen; nur geringfügig besser schnitt vor fünf Jahren Klaus-Peter Häusser im Norden ab: Ihm gaben nur 1,69 Prozent der Wähler ihre Stimme. Die Linke kam bayernweit auf 2,1 Prozent, im Landkreis München erreichte sie gerade einmal 1,4 Prozent.

© SZ vom 13.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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