Landkreis:Neues Plädoyer für Südring

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CSU-Stadtrat Sauerer fordert zum Wohle der Aubinger A 99-Ausbau

Die Aubinger geben keine Ruhe. Das Stadtviertel im Westen Münchens wird sich in absehbarer Zeit gravierend verändern. Etwa 26 000 Menschen werden in den nächsten Jahren dorthin ziehen. Die meisten mit Autos. Deswegen fordern die Bürger dort bei jeder sich bietenden Gelegenheit ein schlüssiges Verkehrskonzept. Für die meisten gehört dazu: Der Ringschluss der Autobahn im Süden. "Wenn die A 99 nicht ausgebaut wird, wälzt sich der Schleichverkehr durch Aubing", prognostizierte etwa CSU-Stadtrat Johann Sauerer bei einem Bürgergespräch. Er kritisierte, dass Beschlüsse über Jahre verschleppt würden. "Und da ist nicht nur die Kommune in der Kritik, sondern auch die Staatsregierung", sagte Sauerer. Die in Aubing lebende CSU-Bundestagsabgeordnete Julia Obermeier sieht es ähnlich. Sie findet den Südring sinnvoll, gab aber zu bedenken, dass nicht mehr viel Zeit bleibe, sollte diese Vision in den kommenden 15 Jahren Realität werden. Derzeit meldeten die Länder Projekte für den Bundesverkehrswegeplan bis 2030 an. Der Südring sei bislang nicht dabei.

Das Projekt ist im Landkreis und innerhalb der CSU stark umstritten. Erst jüngst hatte sich auch der CSU-Landtagsabgeordnete Otmar Bernhard wieder für den Südring stark gemacht und auch Vertreter von Nord- oder Ost-Gemeinden, wie etwa Peter Paul Gantzer (MdL, SPD) schließen sich der Forderung an. Die Landkreisabgeordnete Kerstin Schreyer-Stäblein dagegen lehnt ihn ab, er sei "keine Lösung". Die Stadt versuche Probleme auf den Landkreis abzuwälzen. Konkret geht es um den Ringschluss zwischen Lindauer und Garmischer Autobahn, der München entlasten soll. Gegner des auf etwa 1,2 Milliarden Euro bezifferten Projekts fürchteten etwa einen Kahlschlag im Forstenrieder Park und sehen Naturschutzgebiete in Gefahr, auch wenn mit Tunneln gearbeitet würde. 2010 sprach Ministerpräsident Horst Seehofer ein Machtwort. Er beerdigte das Projekt "für mindestens zehn Jahre".

© SZ vom 20.04.2015 / eda, SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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