Kommentar:Kirchturmpolitik

Mit der unbedachten Ablehnung der gemeinsamen Klimavision blamiert sich Taufkirchen vor den anderen Landkreiskommunen

Von Iris Hilberth

Mitunter kommt es vor, dass Gemeinden einfach mal alles anders machen als ihre Nachbarkommunen. "Respekt", heißt es dann bestenfalls, wenn die sich was trauen, wozu die eigenen Entscheider zu feige sind. Gerne würden die Taufkirchner von all den anderen im Landkreis auch mal bewundert oder wenigstens endlich als ganz normale Gemeinde angesehen werden. Doch statt ihr Image aufzupolieren haben sich die Taufkirchner wieder einmal blamiert.

Der neuen Version der Energievision nicht zuzustimmen, zeugt nicht von Mut zur Revolte und ist kein Ausdruck von Eigensinnigkeit. Die Verweigerung ist vielmehr naiv und unklug. Alle Fraktionen haben im Kreistag mit der Formulierung gerungen, um einen Konsens zu finden. Taufkirchen aber fehlt offenbar der direkte Draht ins Landratsamt und das Interesse an der Kreispolitik - schon zu erleben bei der späten Bewerbung um die Fachoberschule. Mit seiner Kirchturmpolitik wird Bürgermeister Ullrich Sander vergeblich um Respekt bei den andern betteln.

© SZ vom 29.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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