Kommentar:Gemeinsam geht es besser

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Der Landkreis ist gefragt, wenn es gilt, Klimaprojekte wie den Geothermie-Zusammenschluss der Gemeinden Aschheim, Feldkirchen und Kirchheim zu unterstützen

Von Bernhard Lohr

Der Klimawandel betrifft alle. Und die Energiewende ist ein Projekt, das sich jeder zur Aufgabe machen sollte. Zugleich ist der Abschied von fossilen Energieträgern wie Erdöl, Erdgas oder Kohle ein derart komplexer Vorgang, dass er nur in einer gemeinsamen Kraftanstrengung geschultert werden kann. Deshalb sind auf diesem Gebiet auch immer wieder Klimabündnisse am Werk. Wie anders soll es auch gelingen, viele Menschen fürs Energiesparen zu gewinnen oder Millionen-Investitionen in neue Kraftwerke oder den Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs zu stemmen.

Ein gutes Beispiel dafür, was gemeinsam geschafft werden kann, ist der Zusammenschluss von Aschheim, Feldkirchen und Kirchheim zu einer Geothermie GmbH. Nur so konnten die hohen Summen für ein Kraftwerk und den Netzausbau aufgebracht werden. Nun geht es darum, das zu Recht als solches bezeichnete Erfolgsprojekt weiterzutreiben. Dass Feldkirchen jetzt davor zurückschreckt, dort Millionen zusätzlich reinzustecken, ist nicht verwerflich. Nicht alle Bürgermeister können sich einer auf wenige Jahre angelegte Nutzen-Kosten-Rechnung entziehen. Trotzdem darf das Generationen-Vorhaben einer Energiewende nicht ins Stocken geraten.

Deshalb ist es richtig, wenn Kirchheim erwägt, die Kostenbeteiligung zwischen den drei Gemeinden neu auszuhandeln. Kirchheim führt den wachsenden Energiebedarf in der Kommune an. Doch darüber hinaus könnte man sich Gedanken machen über weitere Bündnisse. Der potente Landkreis München muss sich als Träger der Klimainitiative 29++ fragen, was er tun kann, um solche Projekte zu unterstützen. Es gab schon mal einen Versuch, als vier in einer Arbeitsgemeinschaft Windkraft zusammengeschlossene Südkommunen drauf und dran waren, im Hofoldinger Forst Windräder aufstellen zu lassen. Der Landkreis war bereit, dafür eine Expertise zu finanzieren, bevor die Staatsregierung mit ihrer Abstandsregel alles zunichte machte.

© SZ vom 08.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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