Kommentar:Erfolgreich genervt

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Der beharrliche Kampf für ein Unterföhringer Gymnasium hat sich gelohnt. Doch die Arbeit geht erst richtig los

Von Sabine Wejsada

Wie heißt es so schön? Steter Tropfen höhlt den Stein - oder: der Weidenbusch geht so lange zu den Ministern, bis er seinen Willen kriegt. Im Falle des Unterföhringer Gymnasiums hat sich die Beharrlichkeit des CSU-Landtagsabgeordneten Ernst Weidenbusch offenbar ausgezahlt. Und nicht nur seine: Sowohl die Gemeinde Unterföhring als auch der Landkreis München haben nicht nachgelassen im gemeinsamen Bemühen, in Unterföhring ein Gymnasium zu bauen. Jetzt liegt die Genehmigung vor; Finanz- und Kultusministerium haben ihre Zustimmung zu dem lange ersehnten Projekt gegeben, von dessen Verwirklichung auch Schüler im einwohnerstarken Stadtbezirk Bogenhausen profitieren werden.

Der vielfach kritisierte Doppel-Beschluss des Kreistags aus dem Juni 2012, zuerst in Ismaning ein neues Gymnasium zu bauen und dann zügig gleich noch in der Medienkommune am Münchner Stadtrand eine Oberschule anzusiedeln, hat sich als richtig erwiesen. Die Protagonisten haben nicht aufgehört, das Projekt voranzutreiben. Dass Weidenbusch gut vernetzt ist mit den zuständigen Ressortchefs in der bayerischen Regierung und sich nicht scheute, ihnen gehörig auf die Nerven zu gehen, hat sein Übriges getan. Unterföhring ist durch.

Jetzt gilt es, dass der Landkreis das Heft in die Hand nimmt: Garching, wo es mit dem Werner-Heisenberg-Gymnasium eine nagelneue Schule gibt, Ismaning, wo im Herbst die ersten Klassen der neuen Oberschule mit dem Lernen anfangen, und Unterföhring, das nun planen kann, müssen an einen Tisch gebracht werden. Im besten Fall in einem großen Zweckverband mit dem Landkreis, unter dessen Dach die dann drei Gymnasien und eine Realschule Platz finden. Das Pokern muss vorbei sein, ebenso wie das Konkurrenzdenken zwischen den Nachbarn. Bildung kennt keine Gemeindegrenzen, sondern braucht Unterstützung von allen Seiten.

© SZ vom 08.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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