Die Mittelschulen haben es bekanntlich schwer, sich bei Schülern und Eltern als Alternative zu Gymnasien und Realschulen zu positionieren. Mit entsprechend niedrigen Schülerzahlen kämpfen mancherorts Schulleiter um den Fortbestand ihrer Bildungseinrichtung. Auch im Landkreis München besuchen nur 17,5 Prozent eines Jahrgangs die Mittelschulen. Die versuchen meist durch besondere Angebote an Attraktivität zu gewinnen, um in der Gunst der wenigen potenziellen Mittelschüler ganz oben zu stehen. Der M-Zweig in Unterhaching gehört zu diesen Angeboten und der Wirtschaftsschwerpunkt in Oberhaching, Taufkirchen versucht mit dem "Modell 9+2" zu locken. Die Mittelschule Unterhaching konnte bislang zudem als Eliteschule des Fußballs eigentlich ganz entspannt in die Zukunft blicken. Hoffnungsvollen Nachwuchs für die Leistungssportklassen wird es sicher immer geben.
Nun will die Gemeinde Unterhaching dieses Pfund, zu dem es ohne große Mühe vor drei Jahren allein durch den Schulleiterwechsel gekommen ist, wieder aufgeben - offenbar ohne sich groß um eine andere Lösung zu bemühen. Man kann der Gemeinde zwar nicht vorwerfen, zu klein geplant zu haben, denn die Entwicklung der Schülerzahlen war so nicht abzusehen. Und von einem Leistungssportzweig war überhaupt keine Rede, als die Schule gebaut wurde.
Auch dass die Gemeinde auf den nun entstandenen Platzmangel in dem neuen Schulhaus zügig reagieren muss, weil es jetzt schon zu wenige Klassenräume gibt, steht außer Frage. Wenn sie die Sportler einfach nach Taufkirchen zurückschickt, macht sie es sich aber zu einfach, weil dadurch der Schule die Attraktivität genommen würde. Besser sollte die Gemeinde in ihren Gremien über Lösungen diskutieren, wie Sportklassen in Unterhaching zu halten wären.