Ein knappes Jahr ist es her, da rückten sich die neu gewählten Kreisräte auf der Bühne des Unterföhringer Bürgerhauses ganz gewaltig gegenseitig auf die Pelle. Aber nicht, um aufeinander loszugehen. Vielmehr leisteten sie dicht an dicht ihren Amtseid. Es ist ein bleibendes Bild mit Symbolkraft, denn unter der Führung des neuen Landrates Christoph Göbel (CSU) hat tatsächlich eine Harmonie in den politischen Gremien des Landkreises Einzug gehalten, die in der Amtszeit der Sozialdemokratin Johanna Rumschöttel nur selten zu spüren war. Was nicht nur daran liegt, dass Göbel schon aus ganz pragmatischen Gründen darauf aus ist, seine Arbeit als Verwaltungschef des Kreises möglichst frei von politischen Störfeuern leisten zu können.
Das Klima in den Kreisorganen ist milder geworden, die Zahl der Sitzungen ist durch die neu geschaffenen Ausschüsse zwar erheblich angestiegen, dafür sind die Zusammenkünfte im Landratsamt durch Göbels stringente Sitzungsleitung oftmals so kurz, dass sich die Anreise aus Aying oder Unterschleißheim kaum lohnt.
Der Landrat ist also Regisseur und Hauptdarsteller auf der Bühne der Kreispolitik. Wer aber sind die anderen Protagonisten im Schatten des mächtigen Mannes hinter den Mauern des ehemaligen Paulanerklosters? Zeit für eine völlig subjektive Rollenverteilung.