Der Bedarf steigt:Agentur sucht für den Landkreis Pflegefamilien

Der Landkreis setzt bei Suche nach Pflegefamilien weiterhin auf professionelle Hilfe. Der Jugendhilfeausschuss hat entschieden, die Zusammenarbeit mit der Agentur Intervox fortzuführen. Diese habe, sagte Kreisjugendamtsleiter Uwe Hacker, mit ihrer Öffentlichkeitsarbeit erheblich dazu beigetragen, neue Familien zu finden, die Kinder und Jugendliche in Vollzeit oder in der sogenannten Bereitschaftspflege betreuen und versorgen. Seit Juli 2014, konnten laut Hacker dadurch zehn neue Familien hinzugewonnen werden.

Derzeit sind im Landkreis 91 Kinder und Jugendliche in der Vollzeitpflege bei Familien untergebracht, 13 werden in der Bereitschaftspflege versorgt. Allerdings steige der Bedarf an freien Plätzen in Familien weiter, sagte der Jugendamtsleiter, während die Bereitschaft, Kinder und Jugendliche aufzunehmen, weiter sinke.

Dies sagte Hacker, liege vor allem an den Lebensumständen von Ehepaaren: "Oft müssen beide Partner arbeiten. Dann bleibt, auch wenn sich ein Paar gerne kümmern würde, schlicht keine Zeit übrig." Umso wichtiger sei es, die Kampagne "Eltern auf Zeit - Kindern ein zweites Zuhause geben" voranzutreiben. Dafür nimmt der Landkreis auch kommendes Jahr 41 000 Euro in die Hand. Das Geld sei gut investiert, sagte Hacker, da die Unterbringung in Familien deutlich günstiger sei als in Einrichtungen. Zudem fördere die Nähe zu Pflegeeltern die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen: "Je größer der Pool an Pflegefamilien, desto passgenauer kann ein Kind in eine Familie vermittelt werden."

Informationen bietet die Homepage: elternaufzeit.landkreis-muenchen.de

© SZ vom 09.06.2016 / müh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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