Bürgerhaus Unterschleißheim:Pflichterfüllung vor Menschlichkeit

Foto: Christoph Breithaupt; privat (Foto: N/A)

Wenn sich politische Strukturen verändern, verändern sich zuweilen auch Freundschaften - insbesondere wenn der Machtapparat auf dem Prinzip der Ausgrenzung basiert. Solche schicksalhaften Verstrickungen, wie sie im Nationalsozialismus Menschen die Freiheit und das Leben kosteten, werden in Siegfried Lenz 1968 erschienenen Roman "Deutschstunde" beschrieben. Es ist die Schuld der Väter, die den im Strudel autoritärer Erziehung mitgelaufenen Kindern noch Jahre nach Kriegsende zu schaffen macht. Das Leid der Jungen wird so zu einem Akt der Buße für jene Generation, die Pflichterfüllung vor Menschlichkeit setzte. Und, so bleibt zu hoffen, zu einem Akt der Emanzipation. Am morgigen Mittwoch um 20 Uhr wird die Bühnenfassung der "Deutschstunde" als Schauspiel in sieben Bildern vom a.gon Theater München in einer Inszenierung von Stefan Zimmermann (siehe Bild), im Bürgerhaus Unterschleißheim, Rathausplatz 1, aufgeführt.

© SZ vom 05.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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