Adventstürchen:Naturschwimmbad und Straßenfest

Barbara Angermaier denkt schon jetzt an den Sommer

Wenn Barbara Angermaier ihrer Gemeinde etwas schenken könnte, egal was, dann fallen ihr nach kurzem Überlegen zwei Dinge ein: "Ein Naturbad", sagt die parteifreie Baierbrunner Bürgermeisterin, am besten im Forstenrieder Park. Kein Swimmingpool, sie denkt eher an ein schönes unbeheiztes Becken aus Natursteinen, mit einem bepflanzten Ufer drumherum, "in die Natur eingebunden". Ein kleines Paradies, wo man mit dem Rad hinfahren kann, im Sommer zum Baden, im Winter zum Schlittschuhlaufen. Das andere Bild, das sie vor Augen hat, ist eine lange Tafel, "den ganzen Forstenrieder Weg entlang", die die Ortsteile Baierbrunn und Buchenhain verbindet. Weiß gedeckt sollte sie sein, mit Teelichtern drauf. An einem lauen Sommerabend, träumt Angermaier vor sich hin, kommen alle Mitbürger an dieser langen Tafel zusammen, jeder bringt etwas Selbstgemachtes mit, man testet durch, setzt sich mal hierhin, mal dorthin, tauscht sich aus, kurz: "ein Straßenfest im ganzen Ort".

Wenn Angermaier aber länger nachdenkt, dann findet sie einen freien Wunsch, bei dem Geld keine Rolle spielt, "kontraproduktiv". Gerade zur Adventszeit. Was nutze etwa die schönste Ortsmitte, wenn sie nicht mit Leben gefüllt werde. Einfach etwas hinstellen, sagt sie, das funktioniere nicht. "Ein Ziel zu haben, und gemeinsam darauf hinzuarbeiten" sei doch viel mehr wert. Das Schöne an Weihnachtsgeschenken sei ja nicht, dass man alles einfach haben könne. Sondern das Warten, die Freude darauf. "Das lehrt uns die Adventszeit: Dass die Begeisterung im Warten liegt. Und der Weg zu einem großen Ziel die eigentliche Bereicherung ist."

© SZ vom 03.12.2015 / aip - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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