Die Ariane-Trägerrakete ist ein durch und durch europäisches Projekt. Entwickelt im Auftrag der Europäischen Weltraumorganisation ist sie Ausdruck einer länderübergreifenden Kooperation - fernab nationaler Egoismen. Ausdruck der Diversität dieses Projektes ist der Ariane-Städtebund, ein kommunaler Zusammenschluss jener europäischen Städte und Gemeinden, in denen Mitarbeiter am gemeinsamen Weltraumprojekt arbeiten. Die Gemeinde Ottobrunn ist Teil dieses Bündnisses - und sollte es in der jetzigen Zeit dringender denn je bleiben.
Vor der Ankündigung des Konzerns Airbus, der Gemeinde die finanzielle Unterstützung für den Mitgliedsbeitrag im Städtebund zu streichen, haben wohl nur Insider im Rathaus gewusst, dass Ottobrunn überhaupt mit Städten wie Barcelona und Bordeaux im Ariane-Zirkel vereint ist. In einer hoch professionellen Organisation, die technikaffine Jugendliche und Studenten zusammenbringen will, Schulen europaweit untereinander vernetzt und zur interkulturellen Verständigung beitragen will. Ottobrunns Anteil an diesem Projekt bestand bisher ausschließlich darin, einer der Airbus-Standorte zu sein und als solcher in der Auflistung des Ariane-Städtebundes zu erscheinen. Die Gemeinde sollte aber die Chance ergreifen, sich aktiv in die Arbeit des Zusammenschlusses einzubringen, die eigenen Vereine und Schulen - vor allem das Ottobrunner Gymnasium - für die Angebote der "Communauté des Villes Ariane" zu motivieren.
Als Hochtechnologie-Standort bietet sich im Städtebund für Ottobrunn die einmalige Gelegenheit, die eigenen Kinder und Jugendlichen für Raumfahrt und Technik im Allgemeinen zu begeistern. Das sollte dem Gemeinderat im Jahr ein paar tausend Euro wert sein. Hinzu kommt der ideelle Wert, Teil eines europäischen Projektes zu sein. Einer Gemeinschaft, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Brücken zu bauen und junge Europäer miteinander zu verbinden. Und letztlich sind es die Städte und Gemeinden, die im gegenseitigen Austausch die europäische Idee pflegen. Ottobrunn ist ein Teil davon.