Das Landgericht München I hat einen Erpresser des Kabarettisten Ottfried Fischer zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und acht Monaten verurteilt. Bei dem Prozess ging es um ein Video, das Fischer mit zwei Prostituierten zeigen soll.
Wegen des Sexvideos hatte Fischer zunächst juristischen Ärger mit der Bild-Zeitung gehabt. Der Journalist, der ihn mit dem Video zu einem Interview genötigt haben soll, wurde im Januar vergangenen Jahres vor dem Landgericht München I allerdings vom Vorwurf der Nötigung freigesprochen.
Ottfried Fischer gegen "Bild":"Ich hatte eine Heidenangst"
Wurde Ottfried Fischer mit einem Sexvideo von einem "Bild"-Journalisten zu einem Exklusiv-Interview gedrängt - ja oder nein? Bereits zum viertel Mal wird diese Frage nun verhandelt. Der Schauspieler erhebt vor Gericht schwere Vorwürfe gegen die Zeitung, doch ein Ende des Falls ist nicht in Sicht.
Zudem wurde Fischer von einem Freund der Prostituierten erpresst. Ferdinando S. rief - wie er inzwischen gestanden hat - im April 2010 zweimal auf Fischers Handy an und verlangte von ihm 150.000 Euro. Andernfalls, so der Angeklagte, werde er den kompromittierenden Film in Umlauf bringen. Das Video hatte seine Lebensgefährtin Sermin H. heimlich aufgenommen, die in der Türkei untertauchte, als Bild Fischers Hurenkontakte ausschlachtete.
In der Türkei versteckte sich bis zu seiner Festnahme im Sommer 2010 auch der 40-jährige Ferdinando S.. Nun wurde er in München wegen versuchter Erpressung verurteilt. Dem Angeklagten wird allerdings die Auslieferungshaft angerechnet, so dass er aus der Untersuchungshaft entlassen wird.