Kulturreferent:Stadträte bedauern den Rückzug Küppers'

Der Rückzug von Münchens Kulturreferent Hans-Georg Küppers ist am Mittwoch im Rathaus über die Parteigrenzen hinweg auf Bedauern gestoßen. "Der gesamte Stadtrat schätzt die professionelle, pragmatische und moderierende Art des Kulturreferenten", sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) zur Ankündigung seines Parteifreunds. Er hätte die Zusammenarbeit mit Küppers gerne über das Jahr 2019 fortgesetzt, erklärte Reiter. Im kommenden Jahr endet die Amtszeit, bis dahin will Küppers Kulturreferent bleiben, dann aber nicht wieder kandidieren. Auch CSU-Kultursprecher Richard Quaas meinte, Küppers habe menschlich und fachlich überzeugt. Er habe "in kurzer Zeit das verloren gegangene Vertrauen im Kulturreferat und außerhalb wieder umfassend hergestellt", sagte Quaas unter Anspielung auf Küppers' Vorgängerin Lydia Hartl, deren Amtsführung im Rathaus kritisch gesehen wurde. Grünen-Fraktionschef Florian Roth findet den Rückzug "wirklich schade". Roth: "Der einzige SPD-Referent, den ich vielleicht gewählt hätte."

Küppers selbst führte in einem SZ-Gespräch persönliche Gründe für sein Ausscheiden an. Im nächsten Jahr werde er 65 Jahre alt, "ein guter Zeitpunkt, um Schluss zu machen". Immerhin habe er dann zwei Jahrzehnte an der Spitze von Kulturbehörden verbracht. Als wichtige Erfolge seiner Amtszeit nannte Küppers die Entstehung des NS-Dokuzentrums, aber auch die dezentrale Stadtteilarbeit. Die Sanierungspläne für den Gasteig verteidigte er gegen Kritik. Sie seien nicht überdimensioniert, sondern nötig.

© SZ vom 14.06.2018 / fmue - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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