Kulinarische Begegnungen:Star des Abends

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So geht Essen: Wirt und Koch Alexander Ebert, Christoph Lindpointner von Dallmayr und Jossi Loibl (v.li.). (Foto: Robert Haas)

Lecker: Die Präsentation des Gastroführers "DelikatEssen"

Es gibt in München eine Menge Leute, die gerne gut essen, und es gibt ebenso eine Menge Leute, die gerne gut umsonst essen. Okay, den rund 200 Gästen der Münchner Kultur GmbH zu unterstellen, sie seien Schnorrer, wäre jetzt bösartig. Im Gegenteil: Wer die Einladung zur alljährlichen Präsentation des Gastroführers DelikatEssen nicht annimmt, ist gelinde gesagt selber schuld. Denn die Redaktion weiß, was gut ist. Und deshalb hat sie auch ein gutes Händchen, wenn es um eine passende Location für ihre Feier geht. Diesmal ist es das Restaurant "The Caribbean Embassy" im Westend. Und das Team unter der Leitung von Chefkoch Claus Ruf, ehedem Küchenchef im Hotel Prinzregent, zeigt unter anderem mit Hähnchenbrust Havanna und Goldmakrelenfilet in Kokossoße, wie man karibisches Flair auf den Teller zaubert.

Das Wetter passt ja ganz gut zur Location, und Ralf Gabriel, Geschäftsführer der Kultur GmbH, spricht von "karibischer Stimmung". Und wer es nicht weiß: Das Unternehmen veranstaltet den "Münchner Stiftungsfrühling", die "lange Nacht der Musik" oder die "lange Nacht der Münchner Museen". Diesmal ist es also so etwas wie die inoffizielle lange Nacht der Karibik, obwohl: So weit muss man auf der Schwanthalerhöhe jetzt vielleicht nicht gehen. Aber südländisch entspannt ist das Treffen von Münchner Stadträten, Kulturschaffenden und Gastronomen allemal. Und weil sich wie jedes Jahr auch diesmal diverse Gastronomen mit verschiedenen Gerichten vorstellen, bietet die Feier auch einen Einblick, was in der Münchner Gastroszene in jüngster Zeit so passiert ist. "Wir hatten noch nie so viele Neueröffnungen im Blatt", sagt DelikatEssen-Chefredakteur Jossi Loibl. Und das nach 19 Jahren Bestehen der Zeitschrift. So kommt es im Laufe des Abends zu interessanten kulinarischen Begegnungen. Zum Beispiel mit Alexander Ebert, der am Regerplatz seit nicht allzu langer Zeit sein gleichnamiges Restaurant betreibt und der eine Gazpacho mitgebracht hat, wie es sie auch im Tantris gibt; mit Kosta Baboulis von der Sushi-Bar, der zwar Grieche ist, aber auch in seinem neuen Lokal Kyma im Schlachthofviertel lieber Fernöstliches auftischt; mit dem Team vom Schwabinger Hutong-Club, einem hippen Asia-Lokal, oder mit Christoph Lindpointner, Chef der Dallmayr-Pralinenmanufaktur, der exklusiv neue Süßigkeiten-Kreationen mitgebracht hat. "Die gibt es noch gar nicht zu kaufen", sagt er - und freut sich umso mehr über den Zulauf an seinem Stand.

Ralf Gabriel meint fast entschuldigend, dass echte Celebrities derzeit eher auf dem Filmfest zu finden sind. Aber gut: Das lenkt wenigstens nicht vom Essen ab. Und das ist, man darf es ruhig mal so sagen, der wahre Star an diesem Abend.

© SZ vom 01.07.2015 / schub - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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