St. Patrick ist der Star unter den irischen Heiligen. Die Iren feiern den christlichen Missionar, der vermutlich im fünften Jahrhundert lebte, nicht nur auf ihrer eigenen Insel, sondern auch in der Diaspora. So findet die Parade zum St. Patrick's Day am kommenden Sonntag bereits zum 23. Mal in München statt. 15 000 Menschen werden erwartet - viele davon in Grün.
Bereits eine Woche vor dem offiziellen Gedenktag in Irland, startet der Münchner Umzug am 11. März um 12 Uhr an der Münchner Freiheit und führt über die Leopold- und Ludwigstraße bis zum Wittelsbacher Platz. Dort findet anschließend auch die Party nach der Parade statt. In diesem Jahr wird mit Ann Mary Dempsey zum ersten Mal ein weiblicher "Grand Marshall" die Parade anführen. In der Kutsche fährt die 21-jährige Chiara Caravello mit, die diesjährige "Parade Princess". Sie hat einen italienischen Vater, eine irische Mutter und ist in München aufgewachsen. Einen Prinzen wird sie nicht an ihrer Seite haben. "Prinzessinen brauchen nicht immer einen Prinzen", sagt Caravello. Für sie ist der St. Patricks Day ein Ausdruck irischer Lebensfreude in München. "Die Iren sind auch einfach lustig", sagt sie. Willkommen sei aber jeder. Gemeinsam feiern und Spaß haben, das mache diesen Tag aus. Spätestens beim Céilí, einem irischen Volkstanz soll der ganze Wittelsbacher Platz wogen. Viele Besucher kleiden sich in irischer Tracht oder zumindest traditionell in Grün. Bands spielen keltisch-irischen Rock oder traditionellen Folk, Tänze aus der Vergangenheit und der Gegenwart werden aufgeführt. Und wer danach noch immer nicht genug hat, kann abends in den Irish Pubs der Stadt weiterfeiern. Die Parade und das Fest organisieren Ehrenamtliche verschiedener Vereine. "Wer ein Guinness trinkt, hilft uns", sagt David Dempsey, Präsident des Veranstalters Munich Irish Network. Mit den Erlösen stemmen die Vereine ihre Unkosten.
Eine Woche später, am offiziellen St. Patricks Day am 17. März, ist München dann noch einmal ganz irisch. Zum "Greening Day" erstrahlen unter anderem das Fröttmaninger Stadion, das Hofbräuhaus und der Olympiaturm in Grün.