Industriegaskonzern:Hunderte Jobs in Gefahr

Wegen schlechter Geschäfte erwägt Linde, in Pullach Stellen zu streichen

Der Industriegaskonzern Linde erwägt am Standort in Pullach massive Einschnitte. Der Abbau von mehreren Hundert Arbeitsplätzen steht im Raum. Das Unternehmen hat am Montag die Belegschaft informiert, dass wegen eines seit Längerem registrierten Auftragsrückgangs im Geschäftsbereich Engineering Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern aufgenommen werden sollen. Firmensprecher Frank Herkenhoff sagte, der Anlagenbau stecke aufgrund der weltweit schwierigen Lage in der petrochemischen Industrie in einer schwierigen Phase. Umstrukturierungen seien unumgänglich. Wie die Sächsische Zeitung berichtet, könnte der Linde-Standort in Dresden mit 500 Beschäftigten geschlossen werden. Der dortige Betriebsratschef und Aufsichtsrat Frank Sonntag wird mit der Aussage zitiert, auch in Pullach stünden 660 Arbeitsplätze auf der Kippe. Linde wollte diese Zahl ausdrücklich nicht kommentieren.

Herkenhoff sagte, der Konzern habe in den USA und in Indien längst Kapazitäten abgebaut. Welche Folgen für Pullach zu erwarten seien, werde Gegenstand der Verhandlungen sein. Jedenfalls kommt ein drohender Jobabbau gerade in Pullach für viele überraschend. Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund sagte, der Standort sei zuletzt ausgebaut worden, man habe Arbeitsplätze geschaffen. Bei Linde Engineering in Pullach arbeiten nach Firmenangaben 2200 Menschen.

© SZ vom 24.11.2016 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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