Impressionen aus München:Es könnte so schön sein

Mehr als bloß ein großer Busparkplatz und Röhrstrecke für PS-Prolls: Für wenige Stunden ist der Max-Joseph-Platz ein Ort, an dem man sich gerne aufhält - dank von der Oper aufgestellter Sessel und Sofa.

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Ein Wohnzimmer für alle: Sofas auf dem Max-Joseph-Platz

Quelle: Florian Peljak

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Samstag, 30. Mai

Einer der schönsten Plätze der Stadt, umrahmt von den Münchner Traditionsorten Residenz, Oper, Alte Post, Franziskaner oder Spatenhaus, ist in seinem Zentrum nicht mehr als ein großer Busparkplatz und Röhrstrecke für PS-Prolls. Insofern ist es schön und schaurig zugleich, dass man es sich am Samstag so gemütlich machen kann rund um das Denkmal von Max I. Joseph.

Die Bayerische Staatsoper hat zum wiederholten Mal versucht, auf den beklagenswerten Zustand des Platzes aufmerksam zu machen. Nachdem vor einigen Monaten bereits Architekturstudenten Vorschläge zur Verschönerung präsentiert hatten, stellten nun an diesem sonnigen Tag die Mitarbeiter 30 günstig zusammengekaufte ausrangierte Sessel und Sofas auf den Isarkieselsteinen des inneren Platzes auf, als Zeichen für: Viel ist gar nicht nötig, um aus einem Platz zum Vorbeiradeln einen zum Verweilen zu machen.

Philipp Crone

Ein Wohnzimmer für alle: Sofas auf dem Max-Joseph-Platz

Quelle: Florian Peljak

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Mittags gibt es zum Teil Wartezeiten, weil alle Sitzgelegenheiten belegt sind. Am Morgen hielten manche Passanten das Ganze noch für eine Kunst-Aktion, erzählt die Mitarbeiterin der Oper. Mittags allerdings haben sowohl die Stadtführer längst die Thematik Platzverschönerung in ihren Touri-Vortrag aufgenommen, und wer nicht gerade döst, macht ein Selfie. Couch, Oper, Opa und ich, zum Beispiel.

Die Sofas verbinden, was sonst so lose ist: Diejenigen, die auf der Sitzbank an der Residenz in der Sonne sitzen, die auf den Treppenstufen und die in den Restaurants. Eine pensionierte Lehrerin beißt in ihre Dallmayr-Entenpflanzerl und sagt: "Das ist wunderbar, nicht zu viel und nicht zu wenig. So kann das bleiben."

Philipp Crone

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Quelle: SZ

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Mittwoch, 27. Mai

Es muss nicht immer strahlend schönes Wetter sein, um in München gute Laune zu bekommen. Eine Bootsfahrt auf dem Kleinhesseloher See kann da auch Wunder bewirken. Das vor dem Bug plätschernde Wasser übertönt das Verkehrsrauschen vom nahen Isarring.

Und jetzt sind auch wieder die Zugvögel da, von denen sich viele auf oder an den drei kleinen Inseln im See aufhalten. Aber Abstand halten, um die Vögel nicht aufzuschrecken: Die wollen schließlich auch den See genießen.

Fahrzeuge der Feuerwehr München überqueren die Isar

Quelle: Robert Haas

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Freitag, 22. Mai

Erneut hat die Isar in München die unterste Hochwasser-Meldestufe überschritten: Keine Gefahr für die Stadt, aber für Menschen, die unter Brücken campieren müssen, weil sie ohne Obdach sind. Und für Menschen, die sich leichtsinnig in die Fluten stürzen.

Am Donnerstag und Freitag wurde die Polizei mehrmals gerufen, weil Passanten nahe der Brudermühlbrücke Menschen im Fluss entdeckt hatten. Es handelte sich jedoch nicht um Ertrinkende, sondern um Isar-Surfer.

Fahrzeuge der Berufsfeuerwehr, Polizeistreifen sowie Hubschrauberbesatzungen waren im Einsatz. Insbesondere im Bereich der Brudermühlbrücke ist eine durch den hohen Pegelstand verursachte Welle entstanden.

Die Polizei weist darauf hin, dass das Befahren der Isar zwischen Thalkirchner und Max-Joseph-Brücke eine Ordnungswidrigkeit ist. Und Schwimmen lebensgefährlich.

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Quelle: Jörg Maxzin

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22. Mai, Theatinerkirche

Da steht er wieder, der Evangelist Lukas: ein ungeheuer präsenter Heiliger, mehr als drei Meter groß, zu seinen Füßen den Stier, sein Symbol. Rechts neben ihm verharrt - noch in Pappe - Matthäus, während auf der linken Seite des Chorraums in der Theatinerkirche Markus und Johannes wachen.

Zwischen 1670 und 1672 schuf der kurfürstlich bayerische Hofbildhauer Balthasar Ableitner die vier Figuren aus Lindenholz. Viele Kriege überstanden sie unversehrt. Doch die Bomben des Zweiten Weltkriegs zerstörten Matthäus völlig, während Lukas brennend in mehrere Teile zerbarst. Seine Fragmente galten lang als verschollen.

Erst bei der jüngsten Innenrenovierung der Kirche vor elf Jahren entdeckten Restauratoren seinen Kopf, einen Teil des Oberkörpers, einen Arm und die fast unversehrte rechte Hand. Im Münchner Stadtmuseum fand sich schließlich noch der teilweise verkohlte Rumpf, integriert in eine Ausstellung über das im Krieg zerstörte München.

Damals entstand die Vision, die vier Evangelisten wieder möglichst originalgetreu aufzustellen. Erwin Emmerling, Professor für Restaurierung, Kunsttechnologie und Konservierungswissenschaft an der TU München, fand den richtigen Mann dafür: Er holte den Augsburger Bildhauer Jörg Maxzin, der sich erst einmal daran machte, die Fragmente zusammenzufügen. Als der Torso dann im Chorraum aufgestellt wurde, habe es ihn, sagt Maxzin, "emotional erwischt". "Ich wollte unbedingt die Ergänzungen machen."

Doch so einfach war das nicht. Schließlich lautete die Vorgabe des Denkmalschutzes, die Originalsubstanz zu erhalten und Ergänzungen reversibel zu gestalten. Maxzin, inzwischen Professor für 3-D-Animation an der Technische Hochschule Deggendorf, nutzte mit seinem Team die neuesten Techniken, experimentierte und bildhauerte im virtuellen Raum, schuf erst ein 3-D-Modell, dann eine Miniaturfigur aus Polyamid, ergänzte sie mit Plastilin, fräste die "Prothesen", überarbeitete sie dann noch einmal mit der Hand. "Entscheidend bleibt trotz aller Technik die bildhauerische Kompetenz", sagt er. Und jetzt kommt der Matthäus dran. In vier Jahren könnte er fertig sein.

Isar Hochwasser

Quelle: SZ

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21. Mai, Isar

Die starken Niederschläge in den vergangenen Tagen haben die Isar in einen reißenden Strom verwandelt. Vom Turm des Deutschen Museums aus ist gut zu erkennen, dass der Fluss an einigen Stellen schon über die Ufer getreten ist.

Isar Hochwasser

Quelle: lukasbarth.com

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In der Nacht zum Donnerstag wurde sogar die erste von vier Hochwassermeldestufen ausgerufen, kurzfristig stieg der Pegel in München auf mehr als 2,70 Meter. Mittlerweile sinkt aber der Wasserstand wieder und die Aussichten sind nicht mehr ganz so trüb.

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Quelle: Catherina Hess

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16./17. Mai, Leopoldstraße

Wo sonst Automobile das Straßenbild beherrschen, erobern die Münchner an diesem Wochenende beim Corso Leopold und beim Streetlife Festival die Straße zurück. Vor 20 Jahren wurde die Idee geboren.

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Quelle: Catherina Hess

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Heute gehören die beiden Veranstaltungen zusammen zu Das gelingt seit 2000 zweimal im Jahr bestens und begeistert jährlich bis zu 600.000 Flaneure. Zusammengenommen zählen die Straßenfeste zu den größten ihrer Art in Europa.

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Quelle: Catherina Hess

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17. Mai, Viehhofgelände

1200 Quadratmeter, etwa 20 Graffitikünstler, wenig Zeit: Beim "Deadline"-Festival auf dem Viehofgelände wird eine 150 Meter lange und acht Meter hohe Mauer bemalt und besprüht. So soll Münchens größtes urbanes Kunstwerk entstehen.

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Quelle: Catherina Hess

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Die Aktion ist öffentlich, es geht um "Live-Painting" - das heißt, die Arbeit an dem Werk kann am Wochenende vom Publikum verfolgt werden. Unter dem Motto "Deadline" ist das Projekt als Festival konzipiert: Bis Sonntag, 17. Mai, um 17.05 Uhr und 15 Sekunden haben die Akteure Zeit, ihre Bilder fertig zu stellen.

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Quelle: Catherina Hess

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17. Mai, Kindermuseum

Woher kommt die Luft, die wir atmen? Wie entsteht der Wind und wie viel Energie steckt in ihm? Warum zerplatzen Seifenblasen? Wie baut man ein Haus? Was steckt in unserem Essen? Wie entsteht Musik? Auf solche komplizierten Fragen können junge Besucher seit nunmehr 25 Jahren im Kinder-und Jugendmuseum spielerisch Antworten finden.

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Quelle: Catherina Hess

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Heißt es in anderen Museen eher "Berühren verboten!", ist in den Mitmachausstellungen des Kinder-und Jugendmuseums das Anfassen nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht. Ein Angebot, das junge Besucher von Anfang an begeistert annahmen.

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Quelle: Catherina Hess

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14. Mai, Viktualienmarkt

Die Metzgerzeile am Münchner Viktualienmarkt wird 700 Jahre alt. In der Häuserzeile ist ein Metzgereigeschäft neben dem anderen zu finden. Beim offiziellen Rundgang probierten sich Landwirtschaftsminister Helmut Brunner, Georg Schlagbauer, Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern, Boris Schwarz, der zweite Bürgermeister Josef Schmid und Kommunalreferent Axel Markwardt durch die Fleischspezialitäten.

Metzgerzeile wird 700

Quelle: Catherina Hess

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Früher standen die Fleischbänke mitten auf dem Marktplatz - dem heutigen Marienplatz. Gestank und Schlachtmüll inklusive. Im 14. Jahrhundert war Schluss damit: König Ludwig der Bayer warf die Metzger aus seiner Stadt. Sie mussten an den Rand der Stadtmauer.

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Quelle: Catherina Hess

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Auch der eigentliche Markt entwickelte sich vom ursprünglichen Bauernmarkt zum beliebten Einkaufsplatz für Feinschmecker. Aber auch Touristen besuchen den Markt täglich - schließlich steht der Viktualienmarkt in nahezu jeden Reiseführer über München. Auf einer Gesamtfläche von 18.591 Quadratmetern verkaufen ungefähr 110 Händlerinnen und Händler ihre Waren.

Elefant Ludwig in Heidelberg

Quelle: Zoo Heidelberg; Zoo Heidelberg

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13. Mai, Heidelberg

Erst einmal ein kühles Bad: Der vierjährige Elefantenbulle Ludwig aus dem Münchner Tierpark Hellabrunn ist in seinem neuen Domizil im Zoo Heidelberg angekommen.

Elefant Ludwig in Heidelberg

Quelle: Zoo Heidelberg; Zoo Heidelberg

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Bevor er sein neues Gehege erkunden konnte, ging Ludwig auf Reisen: Fast zehn Stunden dauerte sein Trip von München nach Heidelberg. Ludwig verbrachte die Zeit in einem umgebauten Container - zuvor bekam er ein leichtes Beruhigungsmittel.

Sommer in München

Quelle: Marc Müller/dpa

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Ludwig wurde vor vier Jahren im Tierpark Hellabrunn geboren. In Heidelberg darf er nun seine Pubertät erleben. Danach soll er in einem anderen Zoo Zuchtbulle werden. In Heidelberg werden Jungbullen aufgenommen, die ihren Familienverband verlassen mussten: Neben Ludwig leben dort Gandhi (neun Jahre), Khin Yadanar Min (fünf) und Tarak (neun).

Weitere Bilder zu Ludwigs Abschied finden Sie hier.

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Quelle: Stephan Rumpf

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9. Mai, Innenstadt

Sich treiben lassen durch die mehr als 100 Spielorte. Sich begeistern lassen von den mehr als 400 Konzerten: Bei der "Lange Nacht der Musik" treten im Atrium des Bayerischen Hofs Jeni Williams & Black Bohemia auf.

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Quelle: Stephan Rumpf

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Im Cafe "Cadu" spielt Acoustic Journey.

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Quelle: Stephan Rumpf

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Ruhiger geht es in der Kirche St. Ursula zu: Hier können sich die Besucher auf eine Reise ins Lichterlabyrinth begeben.

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Quelle: Stephan Rumpf

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Gespannt hören die Zuschauen beim Konzert des Ensemble Barockin im Künstlerhaus zu.

Dreamliner 787-9 in München

Quelle: Alex Tino Friedel - ATF Pictures; Flughafen München

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8. Mai, Flughafen München

Sie ist sechs Meter länger als ihr Vorgänger und hat 46 Sitzplätze mehr: Erstmals ist die Langversion des Boeing Dreamliners, die 787-9, am Flughafen München gelandet. Die japanische Fluggesellschaft ANA fliegt ihre tägliche Verbindung von und nach Tokio-Haneda ab sofort mit der neuesten Variante des Fliegers. Mit einer Wassertaufe begrüßte das Flughafen-Personal die neue Maschine.

Eine Boeing 787-9 der ANA.

Quelle: Alex Tino Friedel; Flughafen München

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In der 787-9 können Passagiere regulär fernsehen und sich über ein WLAN-Netzwerk mit der Außenwelt verbinden. Gefreut haben dürften sich viele von ihnen aber auch über ein bayerisches Buffet am Flughafen sowie ein Lebkuchenherz mit den Erstflugdaten.

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Quelle: Robert Haas

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5. Mai, Brandtest am Luise-Kiesselbach-Platz

Rauch, überall ist Rauch. Die Flammen aus dem Auto steigen meterhoch, bis kurz unter die Tunneldecke. "Achtung", meldet sich eine Frauenstimme aus den Lautsprechern an der Decke: "Feuer im Tunnel! Grüne Notausgänge benutzen! Lebensgefahr! Verlassen Sie den Tunnel!" Würde jetzt ein Autofahrer in der neuen Röhre unter der Garmischer Straße in einem Stau stehen und gerade Radio hören, würde eine ähnliche Durchsage auch aus dem Autoradio zu hören sein. Und er sollte schleunigst zusehen, dass er über einen der Notausgänge oder eines der Tunnelportale nach draußen kommt.

Mittendrin in dem vielen Qualm, direkt neben den hochschießenden Flammen steht Johann Wittmann. Und ist zufrieden.

Es läuft also alles so, wie es laufen sollte. Das Feuer wurde erkannt, die Zufahrten zum Tunnel gesperrt, die Feuerwehr alarmiert. Und die Autofahrer gewarnt. Wittmanns Alarmplan hat also funktioniert.

Zwei Tage lang testet das Baureferat die Brandschutzeinrichtungen in dem neuen Tunnel unter der Garmischer Straße, unter dem Luise-Kiesselbach-Platz und unter der Heckenstallerstraße (erkunden Sie den Bau hier). Insgesamt sechs Mal lassen Wittmann und seine Ingenieure vom städtischen Baureferat eine Spezialfirma aus Aachen in der neuen Röhre zündeln. Testleiter Bernd Konrad und seine Leute fahren dazu ein mittlerweile schon recht angekokeltes Auto, in dem zahlreiche Propangasbrenner installiert sind, an verschiedene Stellen in der neuen Röhre. Immer wieder zünden sie die Brenner. Bis zu 1000 Grad Hitze entstehen so.

Keine drei Meter mehr sieht man, wenn das Feuer mal so richtig loslegt - und sich der Qualm in der Tunnelröhre ausbreitet.

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Quelle: Robert Haas

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Außerdem wird Qualm erzeugt aus einem medizinischen Spezialöl, der einem zwar die Sicht nimmt, so wie richtiger Rauch auch. Der aber lange nicht so giftig ist wie der Qualm, der entsteht, wenn sich zum Beispiel Benzin oder Diesel entzündet. Das hat zwei Vorteile: Techniker und Ingenieure können während des Brandversuchs im Tunnel bleiben. Und: Die Röhre wird nicht verrußt. "Wir wollen den Münchner ja eine sauberen Tunnel übergeben", sagt Bauleiter Wittmann.

Voraussichtlich Ende Juli sollen die ersten Autos durch das fast 400 Millionen Euro teure Bauwerk rauschen. Wer jetzt schon die Gelegenheit hat und in den Untergrund abtaucht, der sieht dort bereits einen nahezu fertigen Autotunnel: Die Fahrbahnmarkierungen sind aufgepinselt, die Beleuchtung strahlt von der Decke, die elektronischen Verkehrszeichen an den Tunnelwänden geben Tempo 30 an. Eigentlich, so meint man, könnten jetzt bereits Autos und Laster durch den neuen Tunnel im Münchner Südwesten fahren.

Der Qualm wird erzeugt aus einem medizinischen Spezialöl, der einem zwar die Sicht nimmt, aber lange nicht so giftig ist wie echter Qualm.

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Quelle: Robert Haas

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Doch noch ist es nicht so weit. Die Techniker des Baureferats müssen erst ausgiebig testen. Klappt alles mit der Be- und Entlüftung? Laufen alle Anlagen? Übertragen die zahlreichen Überwachungskameras ihre Bilder in die Verkehrsleitstelle der Stadt in der Schragenhofstraße in Moosach? Und vor allem: Funktionieren die Anlagen zum Brandschutz in dem gut zweieinhalb Kilometer langen Tunnelbauwerk?

An der Tunneldecke haben die Techniker Brandsensoren installiert. Außerdem gibt es alle 60 Meter Überwachungskameras mit integrierten Rauchdetektoren. Diese Anlagen sollen bei einem Brand im Tunnel Alarm schlagen in der Zentrale der städtischen Verkehrsüberwacher in Moosach. Automatisch müssen dann unter anderem an den Tunnelportalen die Ampeln auf Rot springen und die Schranken runtergehen. Zudem wird die Feuerwehr alarmiert, die Notfalldurchsagen über die Lautsprecher und im Autoradio werden abgespielt, an den Notausgängen beginnen grüne Lichter zu blinken. Außerdem springen die großen Lüfter an der Decke an, die den Qualm aus dem Tunnel herausblasen sollen.

In dem Testfahrzeug glimmen die Propangasbrenner vor sich hin.

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Quelle: Robert Haas

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Und auch die parallel verlaufende Autoröhre wird gesperrt, durch die normalerweise der Verkehr in die Gegenrichtung rauscht. Dort laufen dann weitere Hochleistungslüfter an, die in dieser Röhre einen Überdruck erzeugen sollen - damit sich die Menschen aus der Tunnelhälfte, in der es brennt und qualmt, über die grün markierten Fluchttüren in der Mittelwand in genau den Tunnelteil retten können, der nicht vom Feuer betroffen und somit frei von Rauch ist. Alle 60 Meter haben Wittmann und seine Leute solche Fluchttüren in der Mittelwand eingebaut. Seitlich führen außerdem alle 300 Meter Fluchttreppenhäuser an die Oberfläche ins Freie.

Eine ganze Menge Technik also, die im Notfall Leben retten soll. Alle Systeme müssen funktionieren. Ob sie das im Ernstfall auch wirklich tun, das prüfen Wittmann und Testleiter Konrad an diesen beiden Tagen. Mitunter bekommen davon auch die Anwohner und Autofahrer an der Oberfläche etwas mit: Denn wenn die Lüfter den Rauch aus der Autoröhre blasen, kann es sein, dass dicke Wolken aus den Tunnelportalen qualmen. Mit Wurfzetteln habe man die Anwohner in den vergangenen Tagen bereits gewarnt, sagt Wittmann. Zudem wüssten Polizei und Feuerwehr Bescheid, dass die Fachleute aus Aachen derzeit im Untergrund zündeln.

Bis zu 1000 Grad heiß wird das Feuer, das die Spezialisten in der Autoröhre entzünden.

Wingsforlife Worldrun

Quelle: lukasbarth.com

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3. Mai, "Wings for Life World Run", Start im Olympiapark

Das Ende kündigt sich mit Blaulicht an. Die Motorradstreife sitzt einem im Nacken. Man dreht sich um, immer wieder, rennt mit letzter Kraft davon, mobilisiert alle Reserven. Doch es wird nicht reichen. Die Polizei kommt näher, immer näher, gnadenlos, bis sie einen eingeholt hat. "Das war's dann", kommt über Lautsprecher, "gleich ist es vorbei". Dann folgt der Besenwagen, und es heißt: stehen bleiben!

So ist es am Sonntag mehr als dreitausend Münchner Läufern ergangen beim "World Run". Man muss dieses Rennen von hinten erzählen. "Der einzige Lauf, bei dem dich das Ziel einholt", so wirbt der Veranstalter, ein österreichischer Brausehersteller. Vom Besenwagen, eine halbe Stunde nach den Startern im Olympiapark auf die Strecke gegangen, überholt zu werden, bedeutet: Das war's dann.

Für manche war es schon nach ein paar Kilometern vorbei, irgendwo hinter Moosach, andere peilten den Ammersee als Ziel an, knapp 80 Kilometer Strecke. Dies war das Rennen, bei dem jeder gerne der letzte im Ziel gewesen wäre.

Wingsforlife Worldrun

Quelle: lukasbarth.com

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Den Frauen-Lauf in München gewann die frühere deutsche Halbmarathon-Meisterin Ingalena Heuck, die Haidhauserin kam auf 49,54 Kilometer. Bei den Männern hatte Matthias Baur den längsten Atem, nach 61,1 Kilometern war für ihn Schluss.

3300 Starter in München, bei strömendem Regen auf dem Coubertinplatz an den Start gegangen, dazu knapp 2300 in Darmstadt, insgesamt 101 000 Läufer weltweit haben in 33 Ländern am Sonntag beim so genannten "Wings for Life World Run" teilgenommen. "Wir laufen für alle, die nicht laufen können", stand auf ihren Shirts, 100 Prozent der Startgelder fließen in die Rückenmarksforschung.

Vesakh-Fest

Quelle: lukasbarth.com

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3. Mai, Vesakh-Fest im Westpark

Es ist er bedeutendste Tag im buddhistischen Jahreskalender: Beim Vesakh-Fest wird Buddhas Geburtstag gefeiert. Im Westpark gibt es deshalb ein breites Programm. Zum Beispiel buddhistische Rezitationen, vietnamesischen Löwentanz, traditionelle Mongolische Musik oder japanische Shakuhachi-Flöten. Das ganze Programm sehen Sie hier.

Ottfried-Fischer Brunnen

Quelle: lukasbarth.com

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2. Mai, Sendling, Hansastraße

Nach Bad Tölz hat nun auch München einen Brunnen, der dem Schauspieler Ottfried Fischer und seinem "Bullen von Tölz" gewidmet ist. Der Bierbrauer Dietrich Sailer und der Bildhauer Peter Syr hatten die Idee dazu.

Zusammen mit den Wirten der Villa Flora, Marc und Daniel Dressel, bauten sie im dortigen Wirtsgarten einen Granitbrunnen, vor dem die TV-Figuren Benno und Resi Berghammer als Silhouetten aus Stahl stehen. In die Figuren eingeschnitten ist ein Dialog der beiden übers Essen, entnommen der "Bullen"-Folge "Tod nach der Disco".

Wasserwacht

Quelle: Lukas Barth

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2. Mai, Marienklausensteg an der Isar

Sieht nach Ernstfall aus, ist aber nur eine Übung. Etwa 60 aktive Mitglieder hat die Wasserwacht München-Mitte, gut zwei Dutzend davon bereiten sich das ganze lange Wochenende über mittels diverser Szenarien auf Einsätze vor. Rettung per "Seilfähre", medizinische Erstversorgung und vieles mehr.

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Quelle: Robert Haas

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1. Mai, NS-Dokumentationszentrum am Königsplatz

"Wir wollen sehen, wie es war in München": Am ersten Tag erkunden Tausende Besucher die Ausstellung im NS-Dokumentationszentrum. Um halb zehn stehen die Ersten vor der Tür, um zehn öffnet sie sich.

Alle Informationen zu Geschichte, Idee und Architektur des Hauses erfahren Sie hier

© SZ.de/infu/tba/mest/sekr
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