Im Cockpit:Luft

Erich Weißenbeck betreibt einen Flugsimulator. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Erich Weißenbeck lässt Kunden am Simulator eine Boeing fliegen

Die Stadt ist relativ schnell aus dem Sichtfeld verschwunden, jetzt gilt es, den Flieger Richtung Süden zu wenden, auf die Alpen zu. Schließlich soll es nach Salzburg gehen, das befindet sich irgendwo da unten. Zwischen tausend Knöpfchen und Lichtchen fuhrwerkt Kapitän Erich Weißenbeck herum und rettet die Maschine gerade noch vor einer Bruchlandung. Beim Flugsimulator "iPilot" kann, wer möchte, eine Flugstunde nehmen und sich einmal erklären lassen, wie das so ist, in einem Cockpit. Das, das hier steht, ist tatsächlich ein Übungscockpit einer Boing 747, nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand, aber durchaus eines, mit dem angehende Piloten mal geübt haben. Eben saßen noch Ben Bieler und sein Vater auf den ausgefransten Piloten- und Co-Pilotensitzen. Der Vater, sagt der 17-jährige Sohn, habe wenig Zeit, weil er so viel auf Geschäftsreise sei. Also schenkte ihm der Sohn eine Runde im Flugsimulator, als gemeinschaftliches Erlebnis, sozusagen. Hongkong haben sie gemeinsam angeflogen, Sydney und Mallorca auch. Es habe ihn erstaunt, wie träge ein Flugzeug tatsächlich sei, sagt Bieler. Kapitän Weißenbeck ist tatsächlich richtiger Pilot und unterrichtet auch an der Munich Flight Academy. Hin und wieder findet er es jedoch ganz nett, auch den Laien das Fliegen zu erklären. Schließlich sitzen die ja immer mit im Flieger. Zu ihm kommen Menschen, die eine Flugstunde geschenkt bekommen haben, aber auch Patienten mit Flugangst. Wenn die nämlich einmal durch die ganze Technik geführt werden und ein Flugzeug selbst starten und landen dürfen, kann das helfen, die Furcht zu überwinden.

© SZ vom 18.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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