Heftiger Applaus:Schweben und Springen

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Faszinierende Akrobatik im zweiten Programm des Circus Krone

Von Barbara Hordych

Einen weiten Bogen über gleich mehrere Jahrzehnte Zirkusgeschichte spannt das zweite Winterprogramm im Circus Krone, das am Mittwochabend im Münchner Stammhaus Premiere hatte. Schon das aktuelle Plakat ziert ein siebzig Jahre altes Motiv, ein Pas de Deux zu Pferde, "ein circensischer Evergreen, der bei uns seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr zu sehen war", erklärt Krone-Sprecherin Susanne Matzenau: Das Duo Stipka, er Tscheche, sie Italienerin, kombiniert Figuren des klassischen Balletts mit Akrobatik-Elementen auf zwei Pferderücken. Mit viel Gleichgewichtssinn und Körperbeherrschung als Voraussetzung wechseln sich bei ihnen elegante Hebefiguren und Balancen ab. Als Eliane Stipka ihrem Partner Daniel zum Abschluss ein rotes Käppi aufsetzt, verheißt das Gewagtes: Das Paar beendet seine Show mit dem freien Stand von Eliane auf dem Kopf ihres Partners. Während das Publikum heftig applaudiert, ziehen nur die beiden Pferde unbeeindruckt weiter ihre Kreise in der Manege.

Eine weitere Glanzleistung versetzt die Zuschauer an diesem Abend in einen Zustand verzückten Staunens: Die junge Russin Katerina Abakarova schwebt an zwei Luftschlaufen spagatgewandt und scheinbar schwerelos über den Köpfen des Publikums. Selbst riskante Abfaller muten bei ihr verträumt an, die romantischen Tango-Klänge schmeicheln dabei einer Akrobatin, die Mut und Anmut gleichermaßen besitzt. Kurz darauf katapultiert eine weitere Darbietung die Zuschauer, die sich gerade von dem nostalgischen Charme der Kunstreiterin und der Luftschlaufen-Akrobatin haben gefangen nehmen lassen, jäh in die Moderne: Zum Abschluss des Programms, an dem bis Ende des Monats 28 Artisten aus zehn Nationen nebst Tigern, Löwen und Elefanten mitwirken, verwandelt das Face Team aus Ungarn die Manege in ein Basketballfeld. In einem fulminanten Wettstreit übertrumpfen sich acht Sportler mit atemberaubenden Airballs und Stunts. Die Athleten im grün-weißen Dress wirbeln im Achterpack in riesigen Sprüngen, Salti und Pirouetten durch die Luft, beherrschen Breakdance ebenso wie Wurfakrobtatik. Die Moderne hat Einzug in das Zirkusrund gehalten.

© SZ vom 03.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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