Hauptbahnhof:SPD fordert Sanierung der Paul-Heyse-Unterführung

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SPD-Stadtrat Hans Dieter Kaplan hat gleich mehrere wenig schmeichelhafte Begriffe parat: Eine "Zumutung" sei sie, "schmuddelig" und geeignet, Fußgänger wie Radfahrer zu Umwegen zu animieren. Gemeint ist die Paul-Heyse-Unterführung, die nach Einschätzung der Rathaus-SPD dringend einer Sanierung plus Schönheitskur bedarf. Die Verwaltung solle daher in Verhandlungen mit der Deutschen Bahn treten, der das 210 Meter lange Bauwerk aus dem Jahr 1908 gehört, steht in einem am Montag eingebrachten Antrag. Die Röhre solle allerdings nicht nur modernisiert und attraktiver gestaltet werden - auch die Reinigungskräfte könnten nach Meinung der SPD öfter vorbeischauen. Dafür allerdings ist das städtische Baureferat zuständig.

Die stark befahrene und vierspurig ausgebaute Paul-Heyse-Unterführung führt unmittelbar unter den Gleisen des Hauptbahnhofs hindurch und verbindet die Ludwigs- mit der Maxvorstadt. Sollte nach dem Neubau des Empfangsgebäudes der Bahnhofsvorplatz autofrei werden (was noch nicht entschieden ist), dürfte ihre Bedeutung noch zunehmen. So lange allerdings will die SPD nicht warten. Eine Sanierung sei jetzt schon dringend notwendig, betont Kaplan. Gerade Fußgänger und Radfahrer fühlten sich in der düsteren Röhre oft unwohl.

Geht es nach dem ökologisch orientierten Verkehrsclub Deutschland (VCD), könnte die Paul-Heyse-Unterführung künftig noch eine weitere Aufgabe übernehmen: die seit langem schmerzlich vermisste Querverbindung für umsteigende Zugreisende, die derzeit auf dem Kopfbahnhof lange Fußwege in Kauf nehmen müsse. Dafür solle der Tunnel aufgeweitet und durch einen komfortablen Gehweg ergänzt werden. Quasi im Nebeneffekt entstehe so auch ein neuer Zugang von Westen her direkt zu den Gleisen. Bislang spielt die Paul-Heyse-Unterführung weder in den Plänen der Bahn für den Neubau des Hauptbahnhofs, noch in denen für den zweiten S-Bahn-Tunnel eine Rolle.

© SZ vom 05.05.2015 / dh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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