Gewinner des Lotto-Jackpot:"Schatz, wir haben da was gewonnen"

Lesezeit: 2 min

17,5 Millionen Euro für einen Münchner - der zweite Jackpot-Sieger meldet sich nach langem Warten. Er bleibt in seiner Mietwohnung. Grund: Angst vor Neidern.

Sarina Pfauth

Das Girokonto ist überzogen, die Waschmaschine noch nicht abbezahlt, die Mietwohnung eng - und daran wird sich vorerst kaum etwas ändern. Auch wenn der Jackpot-Gewinner, ein 40-jährige Münchner, jetzt um 17,5 Millionen Euro reicher ist. Er möchte zunächst so weiterleben wie bisher und sich erst einmal an das viele Geld gewöhnen.

Alles richtig angekreuzt: "Er hat erzählt, dass er erst einmal zwei Stunden lang Zeitung gelesen hat, nachdem er die Zahlen verglichen hatte." (Foto: Foto: ddp)

Am Montagmorgen erst traute sich der Vater einer kleinen Tochter, sich bei Lotto Bayern zu erkennen zu geben. Dabei hatte er schon Mitte vergangener Woche von seinem Gewinn erfahren. "Er hat erzählt, dass er erst einmal zwei Stunden lang Zeitung gelesen hat, nachdem er die Zahlen verglichen hat. Und dann hat er sich überlegt, wie er es seiner Frau beibringt", erzählt Rainer Holmer, der Sprecher von Lotto Bayern, der den Gewinner und seine Frau am Montagmorgen traf.

Der 40-Jährige hatte am 31. Januar zusammen mit einem Spieler aus Niedersachsen den auf mehr als 35 Millionen Euro angewachsenen Lotto- Jackpot geknackt. Sein Einsatz betrug 7,50 Euro.

Wie gewohnt zur Arbeit

Der 40-Jährige habe den Gewinn seiner Frau schließlich mit den Worten eröffnet: "Schatz, wir haben da was gewonnen." Holmer ist immer noch ganz entzückt von dem Angestellten und seiner kleinen Familie. "Ein reizendes Pärchen! Eine süße kleine Tochter!", schwärmt der Lotto-Bayern-Sprecher.

Wie gewohnt ging der Angestellte zur Arbeit, nachdem er von dem Gewinn erfahren hatte. Eigentlich nur, um sich abzulenken - aber das gelang ihm kaum, weil seine Kollegen im Büro immerzu rätselten, welcher Münchner denn nun den Millionengewinn bekommen hat. "Ich habe mich gefühlt wie im falschen Film. Es war komisch, weil ich diese Person war", zitiert Holmer den Lotto-Gewinner.

Das Paar will das Geld vorerst nicht antasten und sich nun erst einmal an die Erträge gewöhnen - laut Holmer rund 40.000 Euro Zinsen im Monat. Auf lange Sicht wollen die beiden überlegen, wie sie ihren Familienangehörigen helfen können, von denen einige in finanziellen Nöten stecken. Vorerst aber soll niemand von dem Gewinn erfahren.

Die Spielquittung hatte der Gewinner in der Tasche seiner Lederjacke aufbewahrt. Hätte er sie nicht mehr gefunden, wären auch die Millionen verloren gewesen.

Am Ende des Gesprächs mit frischgebackenen Millionären fühlte sich Lotto-Sprecher Holmer übrigens an Rosamunde-Pilcher-Filme erinnert. Da sagte der Mann, der gerade um 17,5 Millionen Euro reicher geworden war, zu seiner Frau: "Ich liebe dich, Schatz". Die Antwort folgte prompt: "Ich liebe dich auch!".

Rainer Holmer ist immer noch ein bisschen gerührt von der Szene. Und beeindruckt, weil das Paar so harmonisch und vernünftig gewirkt hat: "Die kann kein Lottogewinn der Welt verrückt machen."

© sueddeutsche.de/sonn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: