Gewaltverbrechen:Verdacht auf Doppelmord

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Das Haus, in dem die Leichen gefunden wurden, liegt in einem Wohnviertel nahe dem S-Bahnhof. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Die Polizei findet zwei tote Frauen in einer Wohnung in Petershausen. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar

Von Robert Stocker, Martin Bernstein, Petershausen

Zwei Frauen sind im Landkreis Dachau einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen. Ein 53-jähriger Tatverdächtiger wurde unter Mordverdacht festgenommen. Die Frauen waren seit Samstag vermisst worden. Polizeibeamte hatten am Montag in einer Wohnung in Petershausen (Landkreis Dachau) zwei tote Frauen gefunden. Spuren am Tatort wiesen darauf hin, dass es sich um ein Gewaltverbrechen handeln könnte. Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck und die Staatsanwaltschaft München II übernahmen die Ermittlungen. Der festgenommene Tatverdächtige ist der Bewohner der Wohnung. Der Ermittlungsrichter erließ am späten Dienstagnachmittag Haftbefehl gegen ihn.

Die Mutter eines der beiden Opfer hatte die beiden 40-jährigen Frauen aus Dachau, die nach SZ-Informationen psychisch krank gewesen sein sollen, am Montag als vermisst gemeldet. Die Suche führte die Polizei nach Petershausen, wo die Frauen einen Bekannten hatten. Als die Beamten am Montagnachmittag dessen Wohnung in einem Mehrfamilienhaus nahe dem Bahnhof mit Hilfe eines Schlüsseldienstes öffneten, entdeckten sie die Leichen der vermissten Frauen.

Sie trafen dabei auch den Mann an, der in der Wohnung lebte. Die weiteren Ermittlungen der Kripo Fürstenfeldbruck legten einen Tatverdacht gegen den Mann nahe, der laut Abendzeitung möglicherweise ebenfalls psychisch krank ist. Er habe sich nach der Festnahme bislang nicht zu dem Geschehen geäußert, erklärte ein Sprecher des zuständigen Polizeipräsidiums Oberbayern Nord. Auch die Hintergründe und das Motiv für das mutmaßliche Gewaltverbrechen sind bislang unklar. "Die beiden Frauen und der Wohnungsinhaber waren aber miteinander bekannt", so der Sprecher des Präsidiums. Die beiden Leichen wurden am Dienstag im Institut für Rechtsmedizin in München obduziert. Die Mediziner stellten eine Gewalteinwirkung gegen den Hals der Opfer fest. Die Staatsanwaltschaft beantragte Untersuchungshaft gegen den tatverdächtigen Mann.

Das Haus, in dem die Leichen gefunden wurden, gehört zum Immobilienbesitz des katholischen Ordens der Franziskanerinnen von Schönbrunn. Es liegt in einem ruhigen Wohnviertel am S-Bahnhof Petershausen. Weitere Details zum Tatgeschehen gab die Polizei zunächst nicht bekannt, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. "Das ist Täterwissen", so die Polizei.

© SZ vom 14.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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