Geldbeutelwaschen:Hoffen auf ein volles Säckel

Oberbürgermeister Ude und die Münchner haben ihre Geldbeutel im Fischbrunnen gewaschen - und hoffen auf einen Geldsegen.

Silke Breimaier

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Oberbürgermeister Ude und die Münchner haben ihre Geldbeutel im Fischbrunnen gewaschen - und hoffen auf einen Geldsegen.Schon lange gibt es die Tradition in München, an Aschermittwoch seinen Geldbeutel im Fischbrunnen zu waschen. Die Münchner hoffen, dass dadurch Geld ins Portemonnaie "gespült" wird.Bisher hatten Oberbürgermeister Christian Ude und Stadtkämmerer Ernst Wolowicz dabei immer die Einnahmen loben können, die in die Kasse sprudelten. Heuer war Ude zurückhaltender: Angesichts der Finanzkrise sei das Waschen des Stadtsäckels mit einer "ungewissen Hoffnung" verbunden.Texte und Fotos: Silke Breimaier

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Zahlreiche Zuschauer kamen und tauchten ihre Geldbeutel ins Wasser. Bereits im 15. Jahrhundert wurde das Geldbeutelwaschen urkundlich erwähnt. Aber richtig bekannt wurde der Brauch im 19. Jahrhundert, als die Dienstboten nach den Faschingstagen pleite waren. Mit dem Waschen des Geldbeutels an einer öffentlichen Stelle wollte sie ihre Dienstherren zu mehr Lohn bewegen. In den fünfziger Jahren führte der damalige Oberbürgermeister Thomas Wimmer diesen Brauch auch für das Stadtsäckel ein.

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OB Ude verglich die Rettungspakete für angeschlagene Banken mit dem Brauch des Geldbeutelwaschens, denn auch die Finanzinstitute würden mit ihren Bitten um eine milde Gabe Mitleid erregen wollen - so wie damals die Dienstboten am Fischbrunnen.Dieser Herr wäscht seinen Geldbeutel jedes Jahr im Fischbrunnen. Reich sei er dadurch nicht geworden, aber es sei immerhin "immer was drin" gewesen.

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Auch die Kleinsten versuchten ihr Glück, doch die Erfahrungen der anwesenden Münchner mit dem Erfolg des Geldbeutelwaschens sind gespalten: Einige waren der Meinung "daran glauben ist alles" - andere erzählten, dass sie wohl immer den falschen Geldbeutel in den Brunnen halten würden.

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Uli Kreuzer, Präsident der Münchner Faschingsgesellschaft Narhalla, überreichte Ude eine symbolische "Finanzspritze", falls der Erfolg des Geldbeutelwaschens ausbleibe. Darin befanden sich frisch gedruckte "100 Millionen Mark"-Scheine - Nachschub sei kein Problem, hieß es. Natürlich waren sie nicht echt.

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Peter III., diesjähriger Prinz der Münchner Narhalla, wagte trotz eisiger Temperaturen einen Sprung in den Fischbrunnen und bescherte damit auch den umstehenden Zuschauern und Fotografen eine unfreiwillige Abkühlung.

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Andere ließen sich da - trotz beginnender Fastenzeit - lieber das Freibier schmecken. Denn das gab's auch mit leerem Geldbeutel. Für geladene Gäste ging es anschließend zum traditionellen Fischessen im "Donisl".Texte und Fotos: Silke Breimaier(sueddeutsche.de/sonn)

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