Gastro:Einstand mit Trüffeln

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Gruppenbild mit Trüffel: André Wöhner, Ansgar Fischer und Michael Emmerz (v. li.). (Foto: Catherina Hess)

Michael Käfer stellt sein neues Küchen- und Restaurantteam vor

Von Franz Kotteder

Ein gutes Essen kann ja oft die beste Unterhaltung sein. Aber andererseits geht es in der gehobenen Gastronomie doch manchmal recht gestelzt und unfroh zu. Für das Käfer-Stammhaus an der Prinzregentenstraße und für sein Gourmet-Restaurant Käfer-Schänke traf das bedingt ebenfalls zu; der getragene Ernst wurde dort ja immer schon konterkariert durch Promi-Glamour und gepflegten Bogenhausener Neureichen-Charme.

Jetzt punktet Michael Käfer in seinem Restaurant auch noch mit Entertainment. Erst im Frühjahr konnte er mit Michael Emmerz und André Wöhner zwei neue, junge Küchenchefs gewinnen, die sich zuvor im Restaurant des Bayerischen Nationalmuseums ihre kulinarischen Meriten verdient hatten. Und vor kurzem kam als Restaurantleiter Ansgar Fischer hinzu, der zuvor als Maître d'Hotel in der Traube Tonbach beim Drei-Sterne-Koch Harald Wohlfahrt gearbeitet hatte. Fischer sagt, er und die beiden Küchenchefs wollten sich "mit Herzblut und Professionalität und auch mit etwas Augenzwinkern" um die Bedürfnisse der Gäste kümmern. Und da verspricht er nicht zu viel. Der Restaurantleiter versteht es, die Weine mit enormem Sachverstand und viel subtilem Witz zu präsentieren, und er kommt auch ganz ohne die oft doch arg verschwurbelte Lyrik aus, die sich Sommeliers im Laufe eines langen Arbeitslebens so aneignen.

Das scheint sehr gut zu den beiden Könnern am Herd zu passen, denn André Wöhner und Michael Emmerz haben offenbar viel Spaß an dieser Konstellation. "Die Käfer-Schänke ist natürlich ein tolles Spielfeld für uns", sagt Wöhner, "und wir freuen uns auch, dass wir dem Ganzen eine etwas frischere Richtung geben dürfen." Das ist kein ganz einfaches Vorhaben, schließlich ist das Restaurant mit 150 Plätzen im Gastraum und weiteren 150 in den zwölf separaten Stuben nicht ganz leicht zu bespielen, wenn man großen Wert auf Qualität legt. Und das muss man, will man die Kundschaft bei der Stange halten.

Am Mittwoch stellten sich die drei nun erstmals gemeinsam der Presse vor und zeigten zum Auftakt der Trüffelsaison ihr Können mit einem Vier-Gang-Menü. Trüffeln sind in diesem Jahr besonders wertvoll, erläuterte Stephan Burger vom Münchner Importeur La Bilancia, sie sind wegen der großen Hitze kaum gewachsen: "Das Kilo weißer Trüffeln kostet derzeit an die 6000 Euro." Insofern ist das fünfgängige Trüffelmenü, das die Käfer-Schänke am 25. November anbietet, fast ein Schnäppchen, auch wenn es mit Aperitif, Wasser und Weinbegleitung stolze 390 Euro pro Person kostet. Dafür gibt es Medaillons vom Hummer mit Schwarzwurzel, ein "im Trüffellager parfümiertes Bio-ei" mit Rahmspinat, ein klassisches "Rinderfilet Rossini", einen Käsegang und ein wirklich zauberhaftes Dessert mit Piemonteser Haselnüssen und weißer Schokolade. Und das alles schön garniert mit schwarzem und weißem Trüffel.

© SZ vom 26.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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