Zukunftsprogramm der SPD:Zurück zu den Wurzeln

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Der alte und neue Kreisvorsitzende Michael Schrodi entdeckt die soziale Gerechtigkeit als Thema. Er tut gut daran

Von Ariane Lindenbach

Endlich! Die SPD entdeckt sich selbst und ihre Herkunft wieder. Sie erinnert sich daran, wofür sie in den mehr als 140 Jahren ihrer Existenz steht, wofür sie eintritt: für mehr soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit. Allmählich scheint den Genossen nicht nur auf Bundes-, sondern auch auf kommunaler Ebene zu dämmern, dass die Themen von einst auch heute viele Menschen bewegen und sie diese Themen offensiver in den Vordergrund rücken müssen. Angesichts einer wachsenden Zahl von Menschen, die von ihrer Arbeit nicht mehr leben kann und auf einen zweiten Job angewiesen ist oder sich die Rente vom Amt aufbessern lassen muss, ist das auch notwendig. Doch ob es den Sozialdemokraten gelingen wird, dem Wähler das zu vermitteln und entsprechende Wahlergebnisse einzufahren, bleibt fraglich. Sowohl in Berlin als auch in Fürstenfeldbruck.

Allem Anschein nach wird der frühere Gröbenzeller Michael Schrodi, der 20 Jahre in der SPD ist und vom einstigen SPD-Bundestagskandidaten Peter Falk politisch sozialisiert wurde, 2017 zum zweiten Mal als Bundestagkandidat antreten. Bei den Wählern scheint der verheiratete Gymnasiallehrer mit zwei Kindern etwas besser anzukommen als Falk. Immerhin hat Schrodi bei den Wahlen 2013 einen guten Prozentpunkt mehr eingefahren als dieser. Der Fakt, dass er, wie neulich beim Rücktritt von seinem Stadtratsmandat in Olching, seiner Familie viel Gewicht einräumt, scheint die Sympathien für ihn eher noch zu verstärken. Doch eine CSU lässt sich mit solchen Werten freilich nicht entmachten - schon gar nicht, wenn eine Gerda Hasselfeldt als enge Vertraute Angela Merkels in drei Jahren ein achtes Mal antreten sollte. Da werden die Wähler im Landkreis nicht lange überlegen, wo sie ihr Kreuz machen. Und was die Bundespolitik betrifft, hat die Kanzlerin bis jetzt noch jeden Koalitionspartner schwächer hinterlassen. Am Ende werden die Wähler die Verdienste der SPD wohl ihr zuschreiben - und dagegen will der Kreisvorsitzende etwas tun.

© SZ vom 11.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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